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04.08.2014 |

Mehr Reserveantibiotika in der Tierhaltung eingesetzt

Chicken
In der Tiermast kommen häufig Antibiotika zum Einsatz (Foto: Farm Sanctuary/flickr)

Der Gesamteinsatz von Antibiotika in der Tiermast ist im Jahr 2013 leicht zurückgegangen, bei den für die Humanmedizin wichtigen Reserveantibiotika war allerdings ein starker Anstieg zu verzeichnen. Dies zeigen aktuelle Daten des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), die am Freitag veröffentlicht wurden. Im Jahr 2013 wurden insgesamt 1.452 Tonnen Antibiotika an Tierärzte in Deutschland abgegeben und kamen vor allem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zur Anwendung, wo sich viele Mastanlagen befinden. Insgesamt wurden 167 Tonnen weniger abgegeben als noch im Jahr zuvor. Die schlechte Nachricht ist jedoch, dass deutlich mehr Präparate bei Tieren zum Einsatz kamen, die in der Humanmedizin gegen resistente Keime von großer Bedeutung sind, wenn normale Antibiotika nicht mehr wirken: So schnellte etwa die Abgabemenge von Fluorchinolonen im Vergleich zum Jahr 2011 um mehr als 60 Prozent von 8 auf 13 Tonnen hoch. „Dass in der Tierhaltung nun ausgerechnet Reserveantibiotika einen Boom erleben, ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die von steigenden Resistenzen betroffen sind“, kommentierte Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik der Grünen, die neuen Zahlen. Der oftmals wahllose und ungezielte Einsatz dieser Mittel in der Massentierhaltung sei eine Verantwortungslosigkeit sondergleichen. Seit dem Frühjahr gelten neue Meldepflichten für Landwirte und Tierärzte, damit der Einsatz von Antibiotika besser kontrolliert werden kann.

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