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28.07.2014 |

Artensterben: 45% weniger Wirbellose als noch vor vier Jahrzehnten

Schmetter
Die Zahl der Schmetterlinge nahm im Schnitt um 30% ab (Foto: Evan Leeson/Flickr)

Die Zahl der Spinnen, Schmetterlinge, Schnecken und anderer wirbelloser Tiere ist in den letzten 35 Jahren um fast die Hälfte zurückgegangen. Dies hat fatale Folgen für Ökosysteme und die Lebensmittelproduktion. Eine Studie, die am Freitag im Fachmagazin Science erschien, zeigt, dass sich in den letzten vier Jahrzehnten die Bestände von 67% der Wirbellosen um im Schnitt 45% verringerten. In Großbritannien nahm zum Beispiel die Zahl der Schmetterlinge, Bienen, Käfer und Wespen um 30 bis 60 Prozent ab. „Wir waren schockiert, dass wir bei den wirbellosen Tieren ähnliche Verluste beobachten wie bei größeren Tieren, da wir bisher dachten, diese Arten seien widerstandsfähiger“, sagt Ben Collen vom University College London, ein Mitautor der Studie. Der Artenrückgang sei den Folgen des Klimawandels und dem Verlust von Lebensräumen geschuldet, unter anderem da sich im gleichen Zeitraum die Weltbevölkerung verdoppelt hat. „Die Vielfalt der Tierwelt unseres Planeten wird ernsthaft durch menschliche Aktivitäten bedroht“, warnte der Hauptautor der Studie, Rodolfo Dirzo. Das Artensterben habe verheerende Konsequenzen für die Zukunft der Ernährung. Drei Viertel der angebauten Nutzpflanzen sind von der Bestäubungsleistung von Insekten abhängig, doch „Bestäuber scheinen weltweit zu verschwinden - sowohl hinsichtlich ihrer Zahl als auch ihrer Artenvielfalt“, so die Studie. Außerdem sind Wirbellose für die biologische Schädlingsbekämpfung relevant. Sterben natürliche Fressfeinde von Schädlingen aus, kann dies zur Massenvermehrung von Pflanzenschädlingen führen. Allein in den USA wird der Wert der Schädlingsbekämpfung durch natürliche Fressfeinde mit 4,5 Milliarden US-Dollar jährlich beziffert. Zudem halten Wirbellose durch den Abbau von organischem Material den Nährstoffkreislauf aufrecht und tragen zur natürlichen Filtrierung von Gewässern bei.

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