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04.07.2014 |

Experten fordern Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung

Brot
Brot für die Biotonne (Foto: Andrea Leganza/flickr)

Eine Expertengruppe hat entschlossenes Handeln im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung gefordert: 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel gehen jedes Jahr entlang der Lebensmittelkette verloren oder werden verschwendet. Das hochrangige Expertengremium (HLPE) des Ausschusses für Welternährungssicherheit (CFS) veröffentlichte am Donnerstag einen Bericht, in dem die vielschichtigen Ursachen für die Verluste analysiert und Lösungen aufgezeigt werden. Europa und Nordamerika sind Spitzenreiter bei den Verlusten: Jährlich schaffen es 280 bis 300 Kilo Lebensmittel pro Person nicht vom Feld auf die Teller. In den USA werden Schätzungen zufolge fast 40% der Produkte nicht gegessen. „Wären Lebensmittel ein Ferrari, würden wir sie polieren und uns darum kümmern“, bemängelte Professor Per Pinstrup-Andersen, Hauptautor der Studie. Aber jeder US-Bürger wirft pro Jahr Lebensmittel im Wert von 370 Dollar weg, britische Haushalte stopfen gar 580 Dollar in die Tonne. In Industrieländern können „Verbraucher sich den Luxus erlauben, Essen zu verschwenden“ und „ästhetische Standards“ führen zur Entsorgung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, so die Autoren. In Entwicklungsländern hingegen verderben sie oft schon nach der Ernte, da keine oder nur schlechte Lagermöglichkeiten bestehen und die Produkte nicht zum Markt oder zur Verarbeitung weitertransportiert werden können. Da die Gründe für die Lebensmittelverluste je nach Region unterschiedlich sind, müssen lokal angepasste Lösungsstrategien entwickelt werden, so der Bericht. „Eine erfolgreiche Reduzierung der Lebensmittelverluste und -verschwendung schützt Ressourcen und kann die Ernährungssicherheit verbessern - Ziele, die auch Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsagenda für die Zeit nach 2015 enthält“, sagte Pinstrup-Andersen. Der Bericht nimmt die gesamte Lebensmittelkette in den Blick und macht konkrete Vorschläge, was die unterschiedlichen Akteure – der öffentliche und private Sektor, die Zivilgesellschaft, Produzenten, Verkäufer, Einzelhändler und Konsumenten – tun könnten.

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