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01.07.2014 |

Studie warnt: Mehr Herbizide und Artenverlust durch Gentechnikpflanzen

Soy
Pestizidregen auf einem Sojafeld in den USA (Foto: United Soybean Board/flickr)

Der Anbau herbizidresistenter Gentechnik-Pflanzen beschleunigt die Intensivierung der Landwirtschaft und bedroht die Biodiversität. Das ist das Fazit einer neuen Literaturstudie des Bundesamtes für Naturschutz Deutschland und der Umweltbundesämter Österreichs und der Schweiz. In der am Freitag veröffentlichten Studie untersuchten die Behörden die Folgen des langjährigen Anbaus herbizidresistenter, gentechnisch veränderter Pflanzen für die Umwelt, insbesondere in Nord- und Südamerika, und werteten dafür bis 2012 erschienene Literatur aus. Die Studie beleuchtet etwa den Anbau gentechnisch veränderter Soja, die gegen das Herbizid Glyphosat resistent ist. In den USA und Lateinamerika wird sie daher - oft aus der Luft - z.B. mit dem Totalherbizid Roundup des US-Agrarkonzerns Monsanto besprüht. Der Studie zufolge hat der Anbau herbizidresistenter Pflanzen zu einem stetigen Anstieg des Einsatzes von Ackergiften geführt. Die Behörden belegen dies mit Zahlen aus den USA oder aber Argentinien, wo der Verbrauch von Herbiziden, allen voran Glyphosat, nach Einführung der Gentechnik-Soja 1996 enorm zugenommen hat. Dies habe fatale Folgen für die Biodiversität: Der Auswertung zufolge ist auch der Rückgang geschützter Arten, wie etwa des Monarchfalters in den USA, damit verknüpft. Immer mehr Unkräuter entwickeln eine Resistenz gegen die eingesetzten Herbizide, was laut den Behörden zu einem noch höheren Gebrauch führe. Eine Zulassung des Anbaus herbizidresistenter Pflanzen in Europe würde auch in der EU den Einsatz von Herbiziden anheizen. Das Fazit der Studie: „Aus Naturschutzsicht sind herbizidresistente Pflanzen keine Option für eine nachhaltige Landwirtschaft, die auch auf den Schutz der Biodiversität achtet.“

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