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06.06.2014 |

Neue Science-Studie: EU-Agrarreform versagt beim Artenschutz

Mais
Mais soweit das Auge reicht (Foto: David Cornwell)

Statt die biologische Vielfalt zu schützen droht die neue Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union die Artenvielfalt weiter zu beeinträchtigen. Das geht aus einer internationalen Studie unter Leitung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) hervor, die in der neusten Ausgabe des renommierten Fachmagazins „Science“ erschien. Die Forscher nahmen die Gesetzesänderungen genau unter die Lupe und glichen sie mit Daten des europäischen Statistikamtes Eurostat ab. Während die landwirtschaftliche Nutzfläche und die Intensivierung der Landwirtschaft zunehmen, schreite der Verlust ökologisch wertvoller Agrarlandschaften und ihrer Artenvielfalt rapide voran. Das Urteil der Autoren fällt vernichtend aus: Die neue GAP für den Zeitraum 2014-2020 werde diese Trends kaum stoppen und verfehle aufgrund zahlreicher Ausnahmen das Ziel einer „grüneren Landwirtschaft“ (Greening). „Die aktuelle GAP-Reform hat jedoch das ursprüngliche Ziel, 10% der Agrarfläche für den Erhalt der Artenvielfalt und von Ökosystemdienstleistungen vorzuhalten, weiter reduziert und viele Ausnahmeregelungen geschaffen, die zu einem weiteren Verlust wertvoller Kulturlandschaften führen werden. Dieser Verlust und die zunehmende Intensivierung machen Agrarlandschaften für viele Arten lebensfeindlich“, kritisiert Prof. Klaus Henle vom UFZ. Die Forscher sehen die EU-Mitgliedsstaaten nun in der Pflicht, auf nationaler Ebene Spielräume auszunutzen und sich über die schwachen Vorgaben hinaus zu engagieren. Unterstützt werden sollten laut der Studie kleine, nachhaltig wirtschaftende Betriebe und auf ökologischen Vorrangflächen sollen nur Kulturen und Bewirtschaftungsmethoden gefördert werden, die sich positiv auf die Artenvielfalt auswirken.

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