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30.05.2014 |

Neuer Bericht: Kleinbauern bewirtschaften immer weniger Land

Frau
Bäuerin bei der Ernte (Foto: IITA Image Library)

Kleinbauern bewirtschaften den Großteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche, laut aktuellen Zahlen der UN-Landwirtschafts- und Ernährungsorganisation (FAO) sind es 70%. Doch ein am Donnerstag veröffentlichter Bericht der Nichtregierungsorganisation GRAIN kommt zu dem Ergebnis, dass Kleinbauern nur noch über ein Viertel der landwirtschaftlichen Nutzflächen verfügen bzw. lediglich 17%, wenn Indien und China herausgerechnet werden. Da immer mehr Flächen Landgrabbing zum Opfer fallen und Bauern von ihrem Land vertrieben werden, nehme die von Kleinbauern bewirtschaftete Fläche ab. „Durch die Konzentration von Land in der Händen der Reichen und Mächtigen verlieren wir Höfe und Bauern immer schneller“, sagt Henk Hobbelink, Koordinator bei GRAIN. „Die überwältigende Mehrheit der kleinbäuerlichen Familien hat heute weniger als 2 Hektar Anbaufläche und ihr Anteil nimmt weiter ab. Wenn nichts getan wird, um diesen Trend umzukehren, wird die Welt die Fähigkeit verlieren, sich zu ernähren.“ Der Bericht stützte sich auf offizielle nationale Statistiken, ergänzte durch Informationen aus der FAO-Datenbank. Um zu bestimmten, was als “kleine Höfe” gilt, wurde die Definition der nationalen Behörden verwendet, da es je nach Land oder Region variiert, was als kleiner Betrieb gilt. Die Auswertung ergab, dass über 90% aller Höfe weltweit als klein gelten und im Schnitt 2,2 Hektar Land bewirtschaften - Tendenz abnehmend. Dennoch produzieren sie nach wie vor den Großteil der Lebensmittel und sind häufig produktiver als Großbetriebe. Würden alle Betriebe in Kenia den Ertrag der kleinen Höfe erzielen, wäre die landwirtschaftliche Produktivität des Landes doppelt so hoch, so der Bericht. Frauen produzieren den Löwenanteil aller Lebensmittel, doch ihren Beitrag erfassen offizielle Statistiken nur unzureichend. GRAIN schlussfolgert, dass Land dringend in die Hände von Kleinbauern zurückgegeben werden müsse und die Bemühungen um Landreformen eine zentrale Rolle beim Kampf um bessere Ernährungssysteme einnehmen müssen.

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