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16.10.2012 |

Welternährungsausschuss: Agrarinvestitionen auf der Agenda

Agrarinvestitionen in Afrika:
Agrarinvestitionen in Afrika: oft profitieren nicht die Kleinbauern (Foto: Africa Renewal/flickr)

Der Ausschuss für Welternährungssicherung der UN-Landwirtschafts- organisation (FAO) startet mit seiner gestern begonnenen Sitzung einen breiten globalen Konsultationsprozess zur Entwicklung von Prinzipien für verantwortliche Investitionen in die Landwirtschaft. Diese Richtlinien sollen besonders die Bedürfnisse von Kleinbauern berücksichtigen, ihren Marktzugang verbessern und negative soziale und ökologische Folgen von Agrarinvestitionen vermeiden. Der zweijährige Prozess bezieht neben Regierungen und internationalen Organisationen auch die Zivilgesellschaft, den Privatsektor und die Wissenschaft mit ein. FAO-Direktor José Graziano da Silva rief den Ausschuss bei der Eröffnungssitzung gestern zur Zusammenarbeit auf, „um Prinzipien für verantwortungsvolle Investitionen in die Landwirtschaft zu entwickeln, die Rechte, Existenzgrundlagen und Ressourcen respektieren.“ Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner betonte die Bedeutung von Agrarinvestitionen: „Ohne erhebliche Investitionen in die Landwirtschaft und den ländlichen Raum vor Ort werden wir den Kampf gegen den Hunger nicht gewinnen können.“ Dabei schreibt sie der Privatwirtschaft eine Schlüsselrolle zu, fordert aber „faire Spielregeln“, damit die ländliche Bevölkerung nicht als Verlierer dastehe. Vor eben diesen Investitionen warnten Nichtregierungsorganisationen anlässlich des heutigen Welternährungstages. “Von den Investitionen der multinationalen Konzerne in Afrika profitieren die verletzlichsten Bevölkerungsgruppen am allerwenigsten“, äußerte Ibrahima Coulibaly, Mitglied des Internationalen Koordinationskomitees des Kleinbauern-Netzwerks Via Campesina, gestern auf einer Pressekonferenz in Rom. Roman Herre, Agrarreferent der Menschenrechtsorganisation FIAN, nannte als Beispiel für die dominierende Rolle von Privatwirtschaftsinteressen bei der Hungerbekämpfung die G8-Initiative zur Ernährungssicherheit in Afrika, die vor allem den Interessen großer internationaler Konzerne diene.

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