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09.10.2012 |

FAO: 870 Millionen Menschen chronisch unterernährt

Unterernährtes Mädchen in Niger
Unterernährtes Mädchen in Niger (Foto: ILRI/Stevie Mann)

Laut einem heute in Rom veröffentlichten UN-Bericht hungerten im Zeitraum 2010-2012 weltweit 870 Millionen – jeder achte Mensch. Die Mehrheit der chronisch Unterernährten lebt in Entwicklungsländern. „In der heutigen Welt mit ihren technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten halten wir es für absolut inakzeptabel, dass über 100 Millionen Kinder unter fünf Jahren untergewichtig sind und jedes Jahr 2,5 Millionen Kinder an Mangelernährung sterben“, sagten die Leiter der Landwirtschafts- und Ernährungsorganisation (FAO), des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung und des Welternährungsprogramms im Vorwort zum Bericht. Die Zahl der Unterernährten sank zwischen 1990-92 und 2010-12 um 132 Millionen. Die Autoren sind optimistisch, dass das Millennium-Entwicklungsziel, den Anteil der Hungernden zu halbieren, wieder in Reichweite gelange, wenn die Hungerzahlen bis 2015 in diesem Tempo sinken und entschlossene Maßnahmen ergriffen werden. Jedoch verlangsamte sich der Rückgang seit 2007-2008 und geriet teilweise ins Stocken. In Asien und im Pazifikraum hat sich die Lage zwar verbessert – dort sind noch 13,9% unterernährt, ebenso in Lateinamerika und der Karibik, wo noch 8,3% der Bevölkerung hungern. In Afrika stieg die Zahl der Hungernden jedoch von 175 auf 239 Millionen Menschen – jeder Vierte ist betroffen. In Afrika südlich der Sahara nahm die Unterernährung seit 2007 sogar jährlich um 2% zu. Laut den Herausgebern wurden für den Bericht ‘The State of Food Insecurity in the World 2012’ aktualisierte Daten und verbesserte Methoden verwendet. Die Auswirkungen der Nahrungsmittelkrise 2007-2008 und kurzfristige Erhöhungen der Lebensmittelpreise werden jedoch nicht vollständig erfasst.

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