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23.01.2011 | permalink
Zehntausende demonstrieren in Berlin gegen Agrarpolitik
"Nein zu Gentechnik, Tierfabriken und Dumping-Exporten!". Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet folgten am 22. Januar dem Aufruf des Bündnisses "Wir haben es satt!" und demonstrierten für eine Wende in der Landwirtschaftspolitik. Laut Veranstalter kamen 22000 Menschen zur bisher größten Agrardemo nach Berlin. "Der heutige Protest zeigt: Die Bevölkerung will ein Ende der industriehörigen Landwirtschafts- und Lebensmittelpolitik. Wir brauchen eine grundlegende Wende in der Agrarpolitik. Bundesagrarministerin Ilse Aigner muss eine echte EU-Agrarreform und den Ausstieg aus der Massentierhaltung voranbringen anstatt beides zu bremsen", sagte Campact-Geschäftsführer Felix Kolb.
- tururs magazin (turus): zehntausende demonstrieren in Berlin für eine Wende
- ZDF heute (ZDF): ZDF heute: Demostration gegen Agrarpolitik
- ARD Tagesschau: Massendemostration gegen "Gentechnik und Tierfabriken"
- Demonstrations-Bündnis: Pressemitteilung
- Foto-Galerie: Der Infodienst Gentechnik auf der Demo
23.09.2010 | permalink
MDG - Gipfel endet mit vagen Versprechnungen
40 Millarden investiert die Weltgemeinschaft in den Aktionsplan gegen Kleinkind- und Müttersterblichkeit, so gelobt, den UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zum Abschluss des Millenniumsgipfels in New York. Unklar ist jedoch, ob die zugesagten Gelder wirklich neues Geld sind oder lediglich wieder umgeschichtet werden.
Als "vertane Chance" haben die kirchlichen Hilfswerke den Weltarmutsgipfel bezeichnet. Die Staatengemeinschaft habe keine gemeinsame Verantwortung gezeigt, sagte Claudia Warning, EED. Cornelia Füllkrug-Weitzel, Brot für die Welt, betonte: "Deutschland hätte als wichtige Wirtschafts- und Gebernation dem Millenniumsprozess neue Impulse geben können und müssen." Die Bundesregierung hingegen weist die Verantwortung für gerechte und ökologisch nachhaltige globale Entwicklung einseitig den Regierungen im Süden zu. Sie berücksichtigt dabei nicht die internationalen Rahmenbedingungen, die vor allem vom Norden vorgegeben werden, so Bröckelmann-Simon, Miserior. Weder zu den ungerechten Handelsstrukturen vor allem im Agrarsektor noch zu Problemen wie Nahrungsmittelspekulation, Kompensation von Klimawandelschäden oder Kapital- und Steuerflucht war in der Rede der Bundeskanzlerin etwas zu hören. Zwar sind einzelne Fortschritte wie zum Beispiel in der Grundschulausbildung oder in der Bekämpfung der Ausbreitung von HIV und Aids, Malaria und anderen schweren Krankheiten zu verzeichnen, doch wurden viele andere Themen nur vage angesprochen. Die Stärkung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft mit besonderer Berücksichtigung der Frauen, die Nahrungsmittelsicherheit einschließlich fördernder Rahmenbedingungen, die Stabilisierung der Nahrungsmittelpreise, die Stärkung der Produktivität, Berufsausbildung, die Schaffung von Arbeitsplätzen, etc. würden zwar aufgelistet, konkrete Vorschläge für deren Umsetzung blieben allerdings aus. "Besonders enttäuschend" seien die Gipfelergebnisse hinsichtlich der Debatten rund um den Klimawandel, so Heinz Hödl vom österreichischen Dachverband kirchlicher Entwicklungshilfe-Organisationen. Einzig der Technologietransfer wurde konkret angesprochen, betont Hödl. Also doch weiter wie bisher.
- MISEREOR: MISEREOR enttäuscht über Deutschlands Einsatz für Millennium-Entwicklungsziele
- Brot für die Welt: Weltarmutsgipfel: Eine vertane Chance
- katholische Presseagentur Österreich: UN-Millenniumszielgipfel: Kirchlicher Dachverband KOO übt Kritik
- UN: MDG final press release
- Entwicklungspolitik Online: UN-Aktionsplan für Kleinkinder und Mütter gelobt
22.09.2010 | permalink
MDG - Merkel und Niebel ernten Kopfschütteln
Auch 10 Jahre nach dem die Weltgemeinschaft beschlossen hat, bis 2015 die Armut weltweit zu halbieren, die Schulbildung zu verbessern und Krankheiten zu bekämpfen sieht die gegenwärtige Situation der Welt ist eher ernüchternd: Fast eine Milliarde Hungernde , ein Viertel der Menschheit in extremer Armut. Prognosen sprechen schon von einer globalen Gesellschaft, in der auf Dauer ein Drittel der Menschheit Not leidend ist. Die Zwischenbilanz der über 140 Staats- und Regierungschefs auf dem Millenniumsgipfel in New York fällt also mager aus, noch bleibt man weit hinter den gesteckten Zielen zurück (siehe dazu auch Infografik). Derweil ernten die Kanzlerin Angela Merkel und der Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel Unverständnis für ihre Ankündigung, die deutsche Entwicklungshilfe solle künftig stärker bilateral ausgerichtet sein. Entwicklungspolitik Online berichtet, dass der Weltbank-Chef Bob Zoellick, der norwegische Ministerpräsident Stoltenberg und der äthiopische Präsident Zelawi darauf hingewiesen hätten, dass es für viele Entwicklungsländer ein Problem sei, dass eine Vielzahl von Gebernationen oft unkoordiniert nebeneinander her arbeiteten. Auch Deutschlands Zusage 0,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes in die staatliche Entwicklungshilfe fließen zu lassen, bleibt ein vages Versprechen.D ieses Jahr sind es 0,35 Prozent, bis 2014 sieht die Finanzplanung der Bundesrepublik sogar eine Kürzung im Entwicklungsressort vor. Niebel hält es für "nicht realistisch", die zugesagten 0,7 Prozent allein aus öffentlicher Hand zu finanzieren und will Privatspenden mit anrechnen lassen. Andere Länder erreichen die angestrebten 0,7 Prozent jedoch auch ohne Hilfe aus Privathaushalten. Dänemark, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen und Schweden erfüllen dieses Ziel bereits schon jetzt.
09.09.2010 | permalink
Bioökonomierat propagiert Gentechnik-Sackgasse statt nachhaltig innovativer Konzepte
Gestern übergab der BioÖkonomieRat sein Gutachten zur Bioökonomie an Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) und Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU). Das Gutachten soll der Regierung zur Entwicklung der künftigen Agrar-Forschungsstrategie dienen. Besetzt ist der BioÖkonomieRat einseitig und von Wirtschaftskonzernen dominiert. Der Rat sieht eine Lösung für die globalen Fragen wie Klimawandel und Welternährung in einem rein technikfixierten Ansatz mit starkem Fokus auf die Agro-Gentechnik. Aus dem Weltagrarbericht der Weltbank jedoch wird deutlich, dass sich die großindustrielle Landwirtschaft als Sackgasse erwiesen hat. Vielmehr bedarf es einer Besinnung auf vielfältige, nachhaltige kleinbäuerliche Strukturen.
26.08.2010 | permalink
Nahrung wird für viele unerschwinglich
Der Preis für Weizen ist in Europa in wenigen Wochen um 50% angestiegen, nun befürchten Analysten dass auch der Reispreis folgen wird. 2008 hat die rasante Verteuerung von Grundnahrungsmitteln drastische Folgen gehabt und unzählige Menschen in den Hunger getrieben. Bahnt sich eine neue Hungerkrise an? Nein, sie war nie vorbei, so Ralf Südhoff vom Welternährungsprogramm.