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16.10.2019 |

Diskriminierung von Frauen bremst Überwindung des Hungers

Frau
Frauen spielen eine zentrale Rolle für die Welternährung (Foto: CC0)

Sei es beim Anbau, der Ernte, der Zubereitung oder dem Konsum von Nahrung - Frauen spielen eine zentrale Rolle in den globalen Ernährungssystemen. Doch ihre Diskriminierung verhindert vielerorts die Überwindung von Armut und Hunger und sorgt dafür, dass Frauen überdurchschnittlich stark von Hunger betroffen sind. Darauf macht das neue Jahrbuch zum Recht auf Nahrung aufmerksam, das anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober veröffentlicht wird und zu dem das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt und die Menschenrechtsorganisation FIAN als Mitherausgeber eine deutsche Kurzzusammenfassung veröffentlicht haben. „Frauen werden in vielen Ländern in Bezug auf Bildung, Landrechte, Einkommen oder politische Teilhabe diskriminiert“, sagt Philipp Mimkes, Geschäftsführer von FIAN Deutschland. „Ihre tragende Rolle in den Ernährungssystemen bleibt in der Regel im Hintergrund. Zudem sind Frauen oftmals systemischer Gewalt ausgesetzt – insbesondere, wenn sie Unternehmensinteressen oder autoritären Regierungen in die Quere kommen.“

Die Zahl der Menschen, die unter Hunger und „mittlerer oder schwerer Ernährungsunsicherheit“ leiden, ist zwischen 2014 und 2018 um 300 Millionen auf über zwei Milliarden gestiegen. Weltweit weiß nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO beinahe jeder vierte Mensch nicht, ob es am nächsten Tag Zugang zu ausreichend und qualitativ guter Nahrung geben wird. Frauen und Mädchen leiden besonders stark darunter. „Wegen mangelnder politischer Teilhabe, fehlender rechtlicher Gleichstellung und Diskriminierung beim Zugang zu Land und anderen Ressourcen sind Frauen viel stärker von Ernährungsunsicherheit betroffen als Männer“, so Bernhard Walter, Ernährungsexperte von Brot für die Welt. Doch Frauen organisieren sich in vielen Ländern gegen alle Widerstände, wie das diesjährige Jahrbuch in eindrücklicher Weise aufzeigt. Beispiele aus Mali und Indien demonstrieren, wie Frauen nahrhafte Lebensmittel sozial und ökologisch gerecht anbauen; in den Straßen Brasiliens demonstrieren sie beim „Marsch der Gänseblümchen“ gegen Gewalt im Agrarsektor; Migrantinnen von Mittel- nach Nordamerika verbünden sich gegen Gewalt und Hunger; in Nordsyrien bauen Frauen-Kooperativen gemeinsam Lebensmittel an. Und nicht zuletzt drängen Frauen beim Welternährungsrat der Vereinten Nationen in Rom darauf, dass internationale Entscheidungen ihre Belange berücksichtigen. (ab)

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