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29.06.2012 |

Nahrungsspekulation trieb Preise hoch - LBBW streicht Agrarrohstofffonds

Auf den Finanzmärkten wird eifrig mit Lebensmitteln spekuliert
Investitionen an Warentermin- börsen heizten Nahrungsmittel- preise an (Foto: Katrina.Tuliao)

Die explodierenden Nahrungsmittelpreise 2008 und 2011 sind auf Änderungen bei Angebot und Nachfrage auf dem Weltmarkt und Entwicklungen auf den Finanzmärkten zurückzuführen, besagt eine neue Publikation des GIGA-Instituts. Das Wachstumspotenzial der ‚Grünen Revolution’ sei größtenteils ausgeschöpft ist. Zudem werde Getreide als Tierfutter oder für die Produktion von Agrartreibstoffen verwendet. „Auf der Basis tendenziell steigender Rohstoffpreise treten seit einigen Jahren Kapitalanleger mit indexorientiertem Investitions- verhalten an den Warenterminbörsen auf“, so Hans-Heinrich Bass, Autor der Studie. Steigende Preise sind die Folge. Dagegen empfiehlt er drei Maßnahmen: das Bremsen der Finanzmarkttransaktionen durch Besteuerung, die Einführung von Obergrenzen für die Positionen, die von indexorientierten Anlegern gehalten werden und ein Verbot von Finanzmarktprodukten, die indexorientierte Investitionen erst erlauben. Mittelfristig plädiert Bass für die Reduzierung der Agrosprit- und Fleischproduktion sowie der Verschwendung von Nahrungsmitteln.

Kritik an der Spekulation mit Agrarrohstoffen führte dazu, dass die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) diese Woche verkündete, in ihren Fonds ‚LBBW Rohstoffe 1’ und ‚LBBW Rohstoffe 2 LS’ künftig komplett auf Agrarrohstoffinvestments zu verzichten. Schon im April hatte die DekaBank ihren Rückzug aus der Agrarrohstoffspekulation angekündigt. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch kritisierte, dass die beiden Banken die Spekulation mit Agrarrohstoffen nur in eigenen Fonds ausklammern, jedoch weiterhin Rohstoff-Fonds anderer Banken vertreiben.

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