Nachricht

16.04.2010 |

Widerstand gegen Gentechnik heute an den Hochschulen

Kleinbäuerlicher Maisanbau
Kleinbäuerlicher Maisanbau

An den Hochschulen wird der Widerstand gegen die Agro-Gentechnik organisiert. Heute findet der erste gentechnikfreie Hochschultag an nahezu allen Agrarfakultäten statt. Mit Aktionen, Veranstaltungen und Demonstrationen wird eine ökologische, dem Menschen dienende Ausrichtung von Wissenschaft und Forschung gefordert. Die Initiatoren wollen außerdem darauf aufmerksam machen, dass in die Biotechnologie-Forschung 178 Millionen Euro öffentliche Gelder fließen, obwohl die große Mehrheit der Deutschen die Gentechnik auf dem Acker und in Lebensmitteln ablehnt. In die Forschung des ökologischen Landbaus fließt dagegen nur ein einstelliger Millionenbetrag. Die Studierenden beklagen auch eine unkritische Behandlung des Themas Agro-Gentechnik an Hochschulen. Dabei zeigte schon der von 500 WissenschaftlerInnen verfasste Weltagrarbericht, dass nicht die Gentechnik, sondern nachhaltige und kleinbäuerliche Landwirtschaft die Welternährung sichern kann. Der gentechnikfreie Hochschultag soll auch auf den weltweiten Aktionstag der internationalen Bauernbewegung "La Via Campesina" hinweisen, der morgen stattfindet und bei dem für die Rechte der Kleinbauern, Landlosen und indigenen Völker gekämpft wird.

01.04.2010 |

Staatengemeinschaft möchte Biopiraterie stoppen

Bild Tropisches Blatt
©Fotografenname: sunflowers06, www.pixelio.de

Die internationale Staatengemeinschaft möchte der Biopiraterie künftig einen Riegel vorschieben. Bis zum gestrigen Abend hatten 600 Delegierte aus über 190 Staaten um Sätze, Formulierungen und Paragraphen gerungen und sich in einem gemeinsamen Papier über den zukünftigen "Zugang zu genetischen Ressourcen" und die "faire und ausgewogene Verteilung von Gewinnen"geeinigt. Bisher bedienen sich Pharma- oder Biotechnologiekonzerne aus dem Erfahrungsschatz der lokalen Bevölkerung und sichern sich mit Patenten die alleinige Nutzung von Pflanzen oder medizinischen Wirkstoffen - meist ohne einen Cent zu zahlen. Erstmals liegt nun der Entwurf eines 20 Seiten umfassenden Protokolltextes vor: Demnach muss jeder der künftig biologische Ressourcen nutzen möchte die Erlaubnis des Landes einholen und sich bereit erklären, den Profit später "fair" zu teilen.

25.03.2010 |

Verlust von Waldflächen weiterhin alarmierend

Bild Costa Rica
Jährlich gehen Waldgebiete in der größe Costa Ricas verloren.

Zwar ist der weltweite Verlust von Waldflächen im letzten Jahrzehnt um 3 Millionen Hektar auf nun mehr 13 Millionen Hektar pro Jahr gesunken, dennoch sei die Entwaldungrate in viele Ländern weiterhin alarmierend hoch, warnte die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) am Donnerstag in Rom. Für die globalen Waldverluste machte die FAO hauptsächlich die Abholzung großer Regenwaldgebiete und ihre Umwandlung in landwirtschaftliche Nutzflächen verantwortlich. Trotz des Rückgangs wurden zwischen 2000-2010 jedes Jahr Waldflächen in der Größe des Staates Costa Ricas abgeholzt.

23.03.2010 |

Wasserknappheit verschärft Konflikte

Bild Wasserhahn
©Fotografenname: Günter Havlena, www.pixelio.de

Anlässlich des gestrigen Weltwassertages warnte der Bund vor zunehmenden Konflikten um begrenzte Wasservorräte. "Schon heute haben rund eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. Wenn Industrie und Landwirtschaft die Wasserreservoirs übernutzen und verschmutzen wie bisher, eine wachsende Weltbevölkerung immer mehr Wasser braucht und die Konflikte um knappe Wasservorräte zunehmen, wird sich diese Zahl noch erhöhen", so Schönauer. Bereits in fünfzehn Jahren könnten bis zu drei Milliarden Menschen vor allem in Afrika und Asien unter Trinkwasserknappheit leiden. Um den steigenden Bedarf der kommenden Jahre decken zu können, müsse vor allem in Wasserspartechniken und die Aufbereitung und Speicherung von Trinkwasser investiert werden, bemerkte Schönauer.

19.03.2010 |

Exzessiver Konsum zerstört globale Ökosysteme

Bild Konsum
©Fotografenname: Peter Röhl, www.pixelio.de

Auch exzessiver Konsum ist mitverantwortlich für die Zerstörung des globalen Ökosystems, zu diesem Ergebnis kam jetzt eine kürzlich erschienene Studie des US-amerikanischen Umweltinstituts Worldwatch. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass die Konzentration auf umweltfreundliche Technologien und staatliche Hilfsprogramme allein nicht ausreicht um schweren Kilma- und Umweltschäden entgegenzuwirken, auch ein grundlegender Wandel des Konsumverhaltens sei als Investition in die Zukunft unabdingbar. Derzeit übernutzt die Weltbevölkerung die natürlichen Ressourcen der Erde um cirka ein Drittel. Die Hauptverantwortung für diesen Raubbau liegt bei den hoch industrialisierten Ländern. Nach Einschätzung der rund 60 Wissenschaftler, die am diesjährigen Bericht "Zur Lage der Welt" mitgearbeitet haben, ist ein Wandel der Konsumstruktur aber weiterhin möglich. Auf ingesamt 300 Seiten dokumentiert der Bericht neben Problemstellungen und Lösungsansätzen auch Beispiele für Verhaltensmuster und Lebensstile, die für eine neue Kultur der Nachhaltigkeit stehen.

18.03.2010 |

Wasserknappheit nimmt weltweit zu

Bild Wassertropfen
©Fotografenname: Maren Beßler, www.pixelio.de

Anlässlich des diesjährigen Weltwassertages am 22.März hat UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon daran erinnert, dass sauberes Wasser im weltweiten Vergleich ein seltenes Gut ist und mit dem fortschreitenden Klimawandel immer knapper wird. Die Folgen einer weiteren Verknappung seien besonders für Arme und Entwicklungsländer drastisch. Wasser sei für die Entwicklungsziele der Vereinten Nationen von zentraler Bedeutung, stellte Ban in einer Verlautbarung zum Weltwassertag klar. Bessere Gesundheit und Lebenserwartung von Müttern und Kindern, eine stärkere Stellung der Frau, Ernährungssicherheit, nachhaltige Entwicklung und Anpassung an den Klimawandel sowie seine Abmilderung seien eng mit der Frage nach sauberem Wasser verbunden.

10.03.2010 |

Kleinbauern sichern Nahrungs- und Artenvielfalt

Bild Ackerland
©Fotografenname: Mariocopa, www.pixelio.de

Bäuerliche Familienbetriebe sind eher in der Lage, nachhaltige Strukturen aufzubauen und danach zu handeln als die industrielle Landwirtschaft mit großen Monokulturen für Zuckerrohr oder Soja, zu diesem Ergebnis kam jetzt eine Studie von Forschern der Universität Michigan. Demnach garantiert die kleinbäuerliche Landwirtschaft nicht nur eine optimale Nahrungsmittelversorgung sondern ist zudem in der Lage den Erhalt der Artenvielfalt aktiv zu unterstützen. Auch der Wiener Humanökologe und Umweltethiker Peter Weish sieht die einzige Chance die weiltweite Artenvielfalt zu sichern in einer vielfältigen, lokal angepassten kleinräumigen Form der Landwirtschaft. "Weltweit wächst die Einsicht, dass die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft nur auf dem Weg der Ökologisierung möglich ist", erklärte Weish. Die aktuelle Studie von Ivette Perfecto und John Vandermeer, die kürzlich im Wissenschaftmagazin PNAS erschien, zeigte darüber hinaus, dass es die bäuerliche Landwirtschaft auch in Sachen Produktivität mit der industriellen Landwirtschaft aufnehmen kann.

08.03.2010 |

Der Weltagrarbericht im Bundestag

Weltagrarbericht_Cover
Weltagrarbericht_Cover

Die Bundesregierung will den Weltagrarbericht nicht unterschreiben, obwohl "wir in wesentlichen Teilen die Botschaften mittragen", meint BMELV-Staatssekretär Müller (CDU). Friedrich Ostendorff (Grüne) sieht Gründe für die Verweigerung der Unterschrift "weil dieser Bericht eines klar sagt: Die bäuerliche Landwirtschaft ist die Zukunftslandwirtschaft für die Welt. Das passt Ihnen nicht." Das bestätigt auf ihre Art seine Kollegin Happach-Kasan (FDP). Er zeige keine Zukunftsperspektiven auf. "Deswegen ist es gut, dass die Bundesregierung ihn nicht unterschrieben hat."

01.03.2010 |

OECD setzt auf umweltfreundliches Wachstum

Bild OECD
OECD-Agrarministerkonferenz

Die Landwirtschaftsminister von insgesamt 36 Industrie- und Schwellenländern sehen in dem als „green growth" bezeichneten umweltfreundlichen Wachstum Möglichkeiten für eine nachhaltige wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung. Hierbei sehen die Minister eine zentrale Rolle bei der Landwirtschaft und setzen sich damit deutlich von den Zielen der Europäischen Kommission ab. Das geht aus der Abschlusserklärung des Agrarministertreffens der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor, die am vergangenen Freitag in Paris vorgelegt worden ist. Zur Sicherung der weltweiten Nahrungsmittelversorgung plädieren die OECD-Mitglieder und ein Teil ihrer Gäste aus weiteren Staaten für eine Kombination aus heimischer Erzeugung, internationalem Handel, Sicherheitsnetzen für die Armen und weiteren Maßnahmen. Die politische Förderung der Landwirtschaft soll im Einklang mit den übrigen Zielen der Gesellschaft stehen und Entwicklungsländer nicht benachteiligen.

25.02.2010 |

FAO fordert nachhaltige Viehwirtschaft

Bild Kuhweide
Photo: Maja Dumat / pixelio.de

In ihrem kürzlich veröffentlichten Welternährungsbericht 2009 fordert die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) die Politik dazu auf die Viehwirtschaft zukünftig stärker zu regulieren. Nur so sei die wachsende Nachfrage nach Fleisch und anderen Tierprodukten mit Ernährungssicherheit, Armutsreduzierung, Umweltschutz und menschlicher Gesundheit in Einklangzu bringen, heißt es in dem Bericht "The State of Food and Agriculture - Livestock in the balance". Die FAO weist darauf hin, dass rund eine Milliarde Menschen für ihr Überleben auf die Viehwirtschaft angewiesen sind, die ihnen ein Einkommen, Nahrung, Dünger und andere tierische Produkte biete. Für Kleinbauern sei Vieh zudem ein wichtiges "Sicherheitsnetz" in Notzeiten. Gleichzeitig betont die FAO in dem Bericht jedoch, dass "substantielle Investitionen und stärkere Institutionen" auf globaler, regionaler, nationaler und lokaler Ebene notwendig seien, um sicherzustellen, dass das anhaltende Wachstum dieses landwirtschaftlichen Sektors die Umwelt nicht über Gebühr schädige oder die Gesundheit der Menschen gefährde.

Unterstützer

Unterstützer von www.weltagrarbericht.de Verlag der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. Bioland biovision Brot für die Welt Brot für alle Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland Demeter Zukunftsstiftung Entwicklung in der GLS Treuhand Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz Heidehof Stiftung Mission EineWelt Misereor Naturland Public Eye | Erklärung von Bern Rapunzel - Wir machen Bio aus Liebe Swiss Aid, Ihr mutiges Hilfswerk tegut W-E-G Stiftung
English versionEnglish versionDeutsche Version