Nachricht

21.04.2011 |

Ein Ende der Nahrungsmittelspekulationen?

Es war eine kleine Sensation am Rand der IWF-Frühjahrstagung: Auf Initiative der weltweiten Börsenaufsichten einigten sich die G20-Finanzminister darauf, Nahrungsmittelspekulationen einzudämmen. Während des Treffens in Washington hatte die französische Finanzministerin Christine Lagarde erklärt, die G20-Finanzminister arbeiteten mit den Börsenaufsichten an einem Vorschlag für Obergrenzen von Lebensmittelspekulationen.

14.04.2011 |

Weiter hohe Preise für Agrar-Rohstoffe

In den vergangenen Monaten sind die Preise für Agrar-Rohstoffe stark angezogen. Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner rechnet weiterhin mit einer angespannten Situation an den Rohstoffmärkten. So wird auch vom Treffen der EU-Landwirtschaftsminister am Donnerstag und von der Konferenz der G20-Finanzminister kommende Woche kein Durchbruch beim Kampf gegen die Spekulation auf den Agrarmärkten erwartet, die zum Teil die steigenden Preise verursachen.

25.03.2011 |

Zwergenaufstand gegen Gentechnik: Bantam’s samenfeste Vielfalt

Bantam Zwerg Vielfalt 2011
Bantam's bunte, samenfeste Vielfalt.

Pünktlich zum Frühlingsanfang startet auch dieses Jahr die Aktion Bantam von Save Our Seeds. Golden Bantam, ein samenfester Mais setzt ein praktisches und lebendiges Zeichen gegen den Anbau von gentechnisch verändertem Mais. Wo Bantam steht, wächst keine Gentechnik. Seit 2006 ist die Anzahl der Bantamesen, also Menschen, die Bantam in ihren Gärten oder ihren Balkonen pflanzen, auf 60.000 gestiegen. Seit zwei Jahren wächst auch das Sortiment. Der Lein „Blaues Wunder“ wurde letztes Jahr dazugenommen, eine Reaktion auf gentechnisch verunreinigten Leinsamen in Brot und Müsli, der in 36 Ländern entdeckt wurde. Zurückzuführen war die Gentechnik-Verunreinigung auf eine Sorte namens Triffid, die nirgends auf der Welt eine Zulassung besitzt. Dieses Jahr wächst das Sortiment um Kohlrabi-, Zucchini- und Sonnenblumensamen – samenfest und garantiert ohne Gentechnik. Denn samenfeste Sorten sind die Grundlage für eine weltweite Ernährungssouveränität.

18.03.2011 |

Bericht zur Lage der Welt 2011

Unter dem Titel „Zur Lage der Welt 2011. Hunger im Überfluss. Neue Strategien gegen Unterernährung und Armut“ erschien jetzt der „State of the World" Bericht des US-amerikanischen Worldwatch-Instituts. Fazit: Schlüssel zum Abbau von Armut und Hunger sind lokal angepasste, einfache und ökologisch nachhaltige Innovationen in der Landwirtschaft und entsprechende Investitionen. Zahlen, Daten, Fakten und Leseproben unter www.boell.de

09.03.2011 |

UN-Bericht für agrarökologische Wende

Ein Bericht des UN-Sonderberichterstatters Olivier De Schutter "Agrarökologie und das Recht auf Nahrung" spricht sich für eine grundsätzliche agrarökologische Wende aus, um die Nahrungsmittelproduktion zu erhöhen und gleichzeitig Klimawandel und ländliche Armut zu mindern. Die Produktion von Kleinbauern in den Krisenregionen könne sich durch ökologische Anbaumethoden innerhalb von 10 Jahren verdoppeln.

08.02.2011 |

Weltsozialforum in Dakar: Eine andere Welt ist möglich

Frauen beim WSF in Dakar, Foto: IPS
Frauen beim WSF in Dakar, Foto: IPS

50.000 demosntrierten zum Auftakt des Weltsozialforums in Dakar. Boliviens Präsident Evo Morales rief zum globalen Kampf gegen den Neoliberalismus auf und Brasiliens ehemaliger Präsident Lula machte ihn für Hunger und Armut verantwortlich und forderte eine neue Weltordnung. Kritisiert wird u.a. der Landkauf reicher Staaten und Unternehmen in Hungerregionen.

23.01.2011 |

Zehntausende demonstrieren in Berlin gegen Agrarpolitik

Demo: Wir haben es satt!
Zehntausende demonstrierten am 22.1.2011 in Berlin für eine neue Agrarpolitik (Photo: Benny Haerlin)

"Nein zu Gentechnik, Tierfabriken und Dumping-Exporten!". Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet folgten am 22. Januar dem Aufruf des Bündnisses "Wir haben es satt!" und demonstrierten für eine Wende in der Landwirtschaftspolitik. Laut Veranstalter kamen 22000 Menschen zur bisher größten Agrardemo nach Berlin. "Der heutige Protest zeigt: Die Bevölkerung will ein Ende der industriehörigen Landwirtschafts- und Lebensmittelpolitik. Wir brauchen eine grundlegende Wende in der Agrarpolitik. Bundesagrarministerin Ilse Aigner muss eine echte EU-Agrarreform und den Ausstieg aus der Massentierhaltung voranbringen anstatt beides zu bremsen", sagte Campact-Geschäftsführer Felix Kolb.

23.09.2010 |

MDG - Gipfel endet mit vagen Versprechnungen

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40 Millarden investiert die Weltgemeinschaft in den Aktionsplan gegen Kleinkind- und Müttersterblichkeit, so gelobt, den UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zum Abschluss des Millenniumsgipfels in New York. Unklar ist jedoch, ob die zugesagten Gelder wirklich neues Geld sind oder lediglich wieder umgeschichtet werden.

Als "vertane Chance" haben die kirchlichen Hilfswerke den Weltarmutsgipfel bezeichnet. Die Staatengemeinschaft habe keine gemeinsame Verantwortung gezeigt, sagte Claudia Warning, EED. Cornelia Füllkrug-Weitzel, Brot für die Welt, betonte: "Deutschland hätte als wichtige Wirtschafts- und Gebernation dem Millenniumsprozess neue Impulse geben können und müssen." Die Bundesregierung hingegen weist die Verantwortung für gerechte und ökologisch nachhaltige globale Entwicklung einseitig den Regierungen im Süden zu. Sie berücksichtigt dabei nicht die internationalen Rahmenbedingungen, die vor allem vom Norden vorgegeben werden, so Bröckelmann-Simon, Miserior. Weder zu den ungerechten Handelsstrukturen vor allem im Agrarsektor noch zu Problemen wie Nahrungsmittelspekulation, Kompensation von Klimawandelschäden oder Kapital- und Steuerflucht war in der Rede der Bundeskanzlerin etwas zu hören. Zwar sind einzelne Fortschritte wie zum Beispiel in der Grundschulausbildung oder in der Bekämpfung der Ausbreitung von HIV und Aids, Malaria und anderen schweren Krankheiten zu verzeichnen, doch wurden viele andere Themen nur vage angesprochen. Die Stärkung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft mit besonderer Berücksichtigung der Frauen, die Nahrungsmittelsicherheit einschließlich fördernder Rahmenbedingungen, die Stabilisierung der Nahrungsmittelpreise, die Stärkung der Produktivität, Berufsausbildung, die Schaffung von Arbeitsplätzen, etc. würden zwar aufgelistet, konkrete Vorschläge für deren Umsetzung blieben allerdings aus. "Besonders enttäuschend" seien die Gipfelergebnisse hinsichtlich der Debatten rund um den Klimawandel, so Heinz Hödl vom österreichischen Dachverband kirchlicher Entwicklungshilfe-Organisationen. Einzig der Technologietransfer wurde konkret angesprochen, betont Hödl. Also doch weiter wie bisher.

22.09.2010 |

MDG - Merkel und Niebel ernten Kopfschütteln

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Auch 10 Jahre nach dem die Weltgemeinschaft beschlossen hat, bis 2015 die Armut weltweit zu halbieren, die Schulbildung zu verbessern und Krankheiten zu bekämpfen sieht die gegenwärtige Situation der Welt ist eher ernüchternd: Fast eine Milliarde Hungernde , ein Viertel der Menschheit in extremer Armut. Prognosen sprechen schon von einer globalen Gesellschaft, in der auf Dauer ein Drittel der Menschheit Not leidend ist. Die Zwischenbilanz der über 140 Staats- und Regierungschefs auf dem Millenniumsgipfel in New York fällt also mager aus, noch bleibt man weit hinter den gesteckten Zielen zurück (siehe dazu auch Infografik). Derweil ernten die Kanzlerin Angela Merkel und der Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel Unverständnis für ihre Ankündigung, die deutsche Entwicklungshilfe solle künftig stärker bilateral ausgerichtet sein. Entwicklungspolitik Online berichtet, dass der Weltbank-Chef Bob Zoellick, der norwegische Ministerpräsident Stoltenberg und der äthiopische Präsident Zelawi darauf hingewiesen hätten, dass es für viele Entwicklungsländer ein Problem sei, dass eine Vielzahl von Gebernationen oft unkoordiniert nebeneinander her arbeiteten. Auch Deutschlands Zusage 0,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes in die staatliche Entwicklungshilfe fließen zu lassen, bleibt ein vages Versprechen.D ieses Jahr sind es 0,35 Prozent, bis 2014 sieht die Finanzplanung der Bundesrepublik sogar eine Kürzung im Entwicklungsressort vor. Niebel hält es für "nicht realistisch", die zugesagten 0,7 Prozent allein aus öffentlicher Hand zu finanzieren und will Privatspenden mit anrechnen lassen. Andere Länder erreichen die angestrebten 0,7 Prozent jedoch auch ohne Hilfe aus Privathaushalten. Dänemark, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen und Schweden erfüllen dieses Ziel bereits schon jetzt.

09.09.2010 |

Bioökonomierat propagiert Gentechnik-Sackgasse statt nachhaltig innovativer Konzepte

Gutachten des BioÖkonomieRats 2010
Gutachten des BioÖkonomieRats 2010

Gestern übergab der BioÖkonomieRat sein Gutachten zur Bioökonomie an Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) und Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU). Das Gutachten soll der Regierung zur Entwicklung der künftigen Agrar-Forschungsstrategie dienen. Besetzt ist der BioÖkonomieRat einseitig und von Wirtschaftskonzernen dominiert. Der Rat sieht eine Lösung für die globalen Fragen wie Klimawandel und Welternährung in einem rein technikfixierten Ansatz mit starkem Fokus auf die Agro-Gentechnik. Aus dem Weltagrarbericht der Weltbank jedoch wird deutlich, dass sich die großindustrielle Landwirtschaft als Sackgasse erwiesen hat. Vielmehr bedarf es einer Besinnung auf vielfältige, nachhaltige kleinbäuerliche Strukturen.

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