Nachricht

19.12.2011 |

Indonesische Ureinwohner protestieren gegen Landraub Unilevers

Bild Regenwald
©Fotografenname: Dieter Schütz, www.pixelio.de

Vor der deutschen Zentrale des Nahrungsmittel- und Kosmetikherstellers Unilever protestierten am Mittwoch indonesische Ureinwohner. Mithilfe der NGOs "Rettet den Regenwald" und "Robin Wood" konnten sie nach Deutschland reisen und ihre Empörung über den Landraub in ihrer Heimat kundtun. Ihr Haus, das im Regenwald auf einer Fläche stand, auf der jetzt die Ölpalme angebaut wird, um aus ihr das kostbare Palmöl zu gewinnen, wurde zerstört. Unilever ist mit rund 1,3 Millionen Tonnen pro Jahr einer der größten Verbraucher des Rohstoffes, der in Agrotreibstoffen, Margarine und Kosmetika steckt. "Rama-Landraub zum Frühstück!" steht auf dem Plakat des Indonesiers. Eine Entschädigung für sein zerstörtes Haus hat er nicht erhalten.

19.12.2011 |

Die Tücken der Klima-smarten Landwirtschaft

Ernährungssicherheit
Kleinbauern sind wichtig für Ernährungssouveränität.

Der Journalist Uwe Hoering berichtet in den Blog „Agrardebatte“ vom Klimagipfel in Durban und den Bemühungen der Weltbank eine „Klima-smarte Landwirtschaft“ zu fördern. Er legt in seinem Artikel dar, dass sich hinter dem vielversprechenden Begriff, wie so häufig eine Forderung versteckt, von der letztlich die Agrarindustrie profitiert. Der Vorschlag lautet, BäuerInnen in Afrika sollten auf Methoden setzen, die eigentlich von der nachhaltigen bäuerlichen Landwirtschaft bekannt sind. Das bringe 3 Vorteile: Die Landwirtschaft selbst werde klimafreundlicher und sie sei anpassungsfähiger an Klimaschwankungen. Der dritte Vorteil soll sich daraus ergeben, dass die BäuerInnen mit Gutschriften für die Einsparung von Emissionen handeln könnten. In dem Artikel rechnet Hoering allerdings vor, dass sich dieser Handel nur für große Farmen lohnt und befürchtet, dass auch der Einsatz von Herbiziden dann als „Klima-smart“ gelte und die Aussicht großer Unternehmen Gutschriften zu ernten dazu führe, dass sie Kleinbauern aufkaufen.

09.12.2011 |

Genug statt mehr

Die Welternährungskrise zwingt zum Umdenken in der Agrarpolitik: Im agrarpolitischen und -wissenschaftlichen Diskurs ist gegenwärtig ein Paradigmenwechsel zu beobachten. Zur Disposition steht das Ziel, mit stets fallendem Aufwand mehr zu produzieren.

05.12.2011 |

Aigner will Exportsubventionen abschaffen

"Agrarsubventionen passen nicht mehr in die Zeit", sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner dem Spiegel. Die angesichts des Höhenflugs der Weltmarktpreise gegenwärtig ohnehin kaum eingesetzten direkten Exportsubventionen der EU sollten gänzlich abgeschafft werden.

02.12.2011 |

Ein Viertel der weltweiten Landflächen geschädigt

Soil degradation
Source: UNEP

Zum Auftakt der Weltklimakonferenz im südafrikanischen Durban hat die Uno-Welternähungsorganisation FAO am Montag einen Bericht über die Entwicklung der Landflächen vorgestellt. Darin stellt sie eine deutliche Verschlechterung der Böden auf einem Viertel der Landfläche fest. Um auch im Jahr 2050 genug Nahrung für die wachsende Weltbevölkerung zu produzieren, müsse dieser Trend umgekehrt werden, mahnen die Uno-Experten.

28.11.2011 |

Kirche fordert bessere Abstimmung von EU-Agrarpolitik und internationalem Kampf gegen Hunger

EKD (Photo: Volker Gehrmann)
Photo: Volker Gehrmann

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) fordert eine bessere Abstimmung agrar- und entwicklungspolitischer Ziele in der europäischen Union und ein grundlegendes Umdenken in der Landwirtschaftspolitik. Im Rahmen der Vorstellung einer Stellungnahme der EKD zu den aktuellen Plänen der EU-Agrarreform in Brüssel wurde unter anderem die mangelnde Rücksicht auf die Auswirkungen der EU-Agrarpolitik auf Nicht-EU-Länder kritisiert. Eine Produktionssteigerung innerhalb der EU reiche als Beitrag zur Welternährung nicht aus, vielmehr müsse die Fähigkeit der Menschen sich selbst zu ernähren gestärkt werden, um einseitige Abhängigkeiten zu verhindern.

15.11.2011 |

Nahrungsmittelspekulation: Widerstand wirkt

Können BürgerInnen den Geldfluss in die Nahrungsmittelspekulation stoppen? (Foto: Gerd Altmann / Pixelio.de)
Können BürgerInnen den Geldfluss in die Nahrungsmittelspekulation stoppen? (Foto: Gerd Altmann / Pixelio.de)

Nach der Aktion „Hände weg vom Acker, Mann“ und dem Report „Die Hungermacher“ hat foodwatch nun eine repräsentative Umfrage über das Thema Nahrungsmittelspekulation veröffentlicht, die eine eindeutige Sprache spricht.

84 % halten die Spekulation mit Nahrungsmitteln für inakzeptabel, rund die Hälfte der Befragten würde alle Anlagen, bei denen Geld in die Spekulation mit Nahrung fließt, bei ihrer Bank kündigen und darüber nachdenken, ihr Konto bei diese Bank aufzulösen. Daraus entsteht nun erheblicher Handlungsdruck für die Banken und es scheint so, als ob der Widerstand langsam Wirkung zeigt. Die Deutsche Bank lässt derzeit ihre Rohstoffgeschäfte prüfen und will Ende Januar vorstellen, welche Konsequenzen sie daraus zieht.

07.11.2011 |

Entwicklungshilfeorganisationen enttäuscht von G 20

Ernährungssicherheit
Kleinbauern sind wichtig für Ernährungssouveränität.

Zum Ende des G 20 Gipfels in Frankreich äußerten Entwicklungshilfeorganisationen ihre Enttäuschung darüber, dass die Themen Armut, Hunger und Ernährungssicherheit kaum vorangebracht wurden. So wurde weder die Finanztransaktionssteuer konkretisiert noch die Spekulation mit Nahrungsmitteln wirksam eingedämmt. Positiv wurde der Auftritt von Bill Gates bewertet – er sprach sich u.a. für die Besteuerung von Finanztransaktionen aus, um Hunger und Armut weltweit zu bekämpfen.

02.11.2011 |

G20: Zehn Weltorganisationen fordern Ende der Agrarsprit-Förderung

In einer gemeinsamen Empfehlung fordern OECD, FAO, Weltbank, Internationalem Währungsfond, WTO und andere die G20-Regierungen auf, zur Eindämmung von Preisschwankungen und zur Bekämpfung des Hungers "Bestimmungen in ihrer nationalen Politik zu streichen, die die Produktion oder den Verbrauch von Biosprit subventionieren oder vorschreiben".

25.10.2011 |

Agrar-Spekulanten: Die Hungermacher

Seit Grossbanken die Spekulation mit Rohstoffen als neue Gewinnquelle entdeckt haben, fliessen hunderte Milliarden Dollar in Wetten auf steigende Preise. Die Folge: Weizen, Mais und Soja sind so teuer wie nie. Für die ärmsten Menschen führt das zu Krankheit und Tod. Tagesspiegel-Reporter Harald Schumann hat die Lage zusammengefaßt.

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