Hunger im Überfluss

Heute hungert fast jeder sechste Mensch auf der Erde. Hungernde Menschen können nicht normal wachsen, lernen und arbeiten. Sie sind anfällig für Infektionskrankheiten und Parasiten.
Über 70% der Hungernden leben auf dem Land. Arme müssen Zugang zu Boden, Wasser, Saatgut, Tieren und Werkzeugen haben. Für eine ausreichende und gesunde Ernährung ist Bildung und eine soziale Mindestabsicherung ebenso wichtig wie zusätzliche Erwerbsmöglichkeiten auf dem Land.
Hunger kann nur vor Ort auf dem Land nachhaltig überwunden werden.

Seit Mitte der Neunziger Jahre steigt die Zahl der Unterernährten: Über eine Milliarde Menschen, das sind 15 % der Weltbevölkerung. Seit dem Welternährungs-Gipfel von 1996 geloben die Staatschef, die Zahl der Hungernden bis zum Jahre 2015 auf 415 Millionen Menschen zu reduzieren. Heute hungert fast jeder sechste Mensch der Erde. Fast ein Drittel aller Kinder in Entwicklungsländern kommt untergewichtig zu Welt.

Schätzungen zur Zahl der weltweit Unterernährten liefert regelmäßig die FAO.

Eine Frage des politischen Willens

Den Hunger der eigenen Bevölkerung zu bekämpfen, steht für die schwachen Regierungen in vielen der am härtesten getroffenen Länder nicht an oberster Stelle. Humanitäre Hilfe kann zu einer wichtigen Einnahmequelle für Machthaber werden. Sie nehmen das Elend der eigenen Bevölkerung gewissermaßen als Geisel.
Eine Ursache für das Versagen vieler Regierungen beim Einsatz knapper eigener Mittel und der Katastrophen- und Entwicklungshilfe, sind Korruption, Krieg und interne Gewalt. Städtische Eliten, die inkompetent und ignorant gegenüber der Entwicklung auf dem Land sind, sind ein weiteres Problem. Die Erosion und der Zusammenbruch staatlicher Ordnung führen gerade in entlegenen ländlichen Regionen häufig zu lokalen Gewalt- und Ausbeutungsstrukturen, in denen ein Menschenleben wenig zählt.

Zeichen der Hoffnung

Den unsäglichen Problemen stehen Tausende ermutigende Beispiele gegenüber, wie sich die Lage eines Dorfes und einer ganzen Region innerhalb kurzer Zeit nachhaltig verändern kann. Mit einfachen Mitteln, auch unter widrigen Bedingungen.
Einzelne Frauen und Männer, die mit Entschlossenheit gemeinschaftliche Zusammenarbeit organisieren, stehen hinter den meisten dieser Erfolgsgeschichten. Selbstbestimmung ist der Schlüssel. Besonders erfolgreich sind Initiativen, bei denen Regierungen, Behörden und internationale Hilfsorganisationen die Selbstorganisation unterstützen. Maßnahmen, fernab der lokalen Gegebenheiten und Bedürfnisse erdacht, sind weitaus weniger nachhaltig. Als das sicherste Rezept haben sich erwiesen: Eine robuste Selbstversorgung mit Lebensmitteln und eine eigenständige Produktion auf Grundlage der vor Ort verfügbaren Mittel und Möglichkeiten. Für eine Entwicklung wirtschaftlicher Aktivitäten und gemeinschaftlichen Wohlstands.

 

Die Weltkarte der Unterernährung

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