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30.01.2018 |

FAO: Globale Lebensmittelpreise stiegen 2017 um 8,2%

Getreide
Die Getreidepreise stiegen 2017 um 3,2% (Foto: CC0)

Die weltweiten Lebensmittelpreise zogen im letzten Jahr wieder deutlich an: Um 8,2% stiegen die Preise für die wichtigsten Agrarrohstoffe im Jahresmittel 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies zeigt der von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO am 11. Januar veröffentlichte Nahrungsmittelpreisindex, der monatliche Änderungen der internationalen Preise für einen Warenkorb von Agrarrohstoffen wie Getreide, Milchprodukte oder Ölsaaten misst. Demnach erreichte der FAO Food Price Index im Jahresmittel den höchsten Wert seit 2014. Im Dezember gingen die globalen Preise gegenüber November zwar um 3,3% zurück, ausgelöst durch einen Preisrückgang für Pflanzenöl und Milchprodukte. Doch trotzt sinkender Preise zum Jahresende kletterte der Food Price Index für 2017 auf 174,6 Punkte. 2016 und 2015 waren die Werte mit 161,5 und 164 Punkten noch um einiges niedriger. Der Index befand sich jedoch mit 24% noch deutlich unter dem Höchstwert von fast 230 Punkten im Jahr 2011, als enorme Preissprünge – wie bereits während der Lebensmittelpreiskrise 2007/2008 – weltweit Unruhen und Hunger auslösten und die Menschen auf die Straßen trieben.

Während die Zuckerpreise 2017 einbrachen, stiegen die Preise für Milchprodukte und Fleisch im Vergleich zum Vorjahr stark an. Der Milchpreisindex schnellte von 153,8 auf 202,2 Punkte und überstieg den Wert des Vorjahres damit um 31,5%. Die Fleischpreise steigen 2017 um 9%, aber blieben noch 4,7% hinter dem Mittelwert der letzten fünf Jahre zurück. Schaffleisch verzeichnete den höchsten Preisanstieg, gefolgt von Schweinefleisch, Geflügel und Rindfleisch. Der FAO-Index für Getreide stieg 2017 um 3,2% – von 146,9 auf 151,6 Punkte. Doch die Getreidepreise sind noch 37% niedriger als im Schockjahr 2011, als der Index auf 240,9 Punkte hochschnellte. Die Zuckerpreise fielen im Jahresmittel um 11,2%, vor allem aufgrund der Rekordernte in Brasilien, dem weltweit bedeutendsten Zuckerproduzenten. Was die Prognosen für 2018 angeht, kann die FAO noch keine belastbaren Aussagen treffen. Abdolreza Abbassian, ein führender FAO-Ökonom, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass es noch zu früh sei, um für dieses Jahr vorherzusagen, welche Auswirkungen Wetterbedingungen auf die Ernten haben werden. Er sagte, dass der Ölpreis ebenfalls die Preisentwicklungen beeinflussen wird. „Wenn die Ölpreise wieder Spitzenwerte erreichen, braucht es nur eine Art unerwarteter Entwicklung in einem der großen Erdölländer, damit die Ölpreise hochschnellen und dies würde sich definitiv auf andere Agrarrohstoffe ausweiten“, so Abbassian. Er geht davon aus, dass das Jahr 2018 „etwas unsichererer, etwas volatiler und unvorhersehbarer“ wird. (ab)

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