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26.06.2017 |

UN: Weltbevölkerung wächst bis 2100 auf 11,2 Milliarden Menschen

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Die Zahl der Menschen wächst, vor allem in Indien (Foto: CC0)

Die Weltbevölkerung wird im Jahr 2050 auf 9,8 Milliarden Menschen anwachsen, 2100 sollen bereits 11,2 Milliarden den Planeten bewohnen. Dies zeigen die neusten Berechnungen der Vereinten Nationen, die am 21. Juni veröffentlicht wurden. Die Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten (UN DESA) sagt voraus, dass Indien China schon 2024 den Rang als bevölkerungsreichstes Land der Welt ablaufen könnte, während Nigeria um das Jahr 2050 an den USA vorbei auf Platz 3 vorrücken könnte. Die Weltbevölkerung wächst munter weiter, wenn auch etwas langsamer als in den letzten Jahren. Sie wird von gegenwärtig 7,6 Milliarden im Jahr 2030 auf 8,6 Milliarden angewachsen sein. Vor zehn Jahren betrug der jährliche Anstieg noch 1,24%, nun sind es 1,1%. Jedes Jahr kommen 83 Millionen Menschen neu hinzu.

Aktuell leben 60% der Weltbevölkerung in Asien (4,5 Milliarden), gefolgt von Afrika (1,3 Mrd.), 10% in Europa (742 Millionen), 9% in Lateinamerika und der Karibik (646 Mio.) und 6% in Nordamerika (361 Mio.) und Ozeanien (41 Mio.). Allein in den zwei bevölkerungsstärksten Ländern China und Indien leben 1,4 bzw. 1,3 Milliarden Menschen, die damit 19% bzw. 18% der Gesamtzahl auf sich vereinen. Ein großer Anteil des Zuwachses bis 2050 wird in den Ländern mit hohen Fertilitätsraten, vor allem in Afrika, oder in Ländern mit einer großen Bevölkerung verzeichnet werden. Am schnellsten wächst die Bevölkerung in Nigeria. Den größten Beitrag zur wachsenden Welt werden Indien, die Demokratische Republik Kongo, Pakistan, Äthiopien, Tansania, die USA, Uganda und Indonesien leisten.

Den UN-Prognosen zufolge wird es vor allem in den 47 ärmsten Ländern der Welt (LDCs), von denen sich 33 in Afrika befinden, zu einer starken Bevölkerungszunahme kommen. Auch wenn sich der Anstieg verlangsamt, wird sich die Zahl der Menschen, die in diesen ärmsten Ländern lebt, bis 2050 fast verdoppeln auf 1,9 Milliarden. In Angola, Burundi, im Niger, in Somalia, Tansania und Sambia wird sich die Bevölkerung zwischen 2017 und 2100 sogar verfünffachen. Die Autoren des Berichts warnen, dass „die Konzentration des Bevölkerungswachstums in den ärmsten Ländern es den Regierung erschweren wird, Armut zu beseitigen, Ungleichheit zu reduzieren, Armut und Mangelernährung zu bekämpfen, die Bildungs- und Gesundheitssystem auszuweiten und auf den neusten Stand zu bringen, die Bereitstellung von grundlegenden Leistungen zu verbessern und sicherzustellen, dass kein Mensch zurückgelassen wird“. Dies wird beträchtliche Herausforderungen für die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung mit sich bringen, betont der Bericht.

In einigen Ländern geht die Bevölkerungszahl jedoch auch zurück. In Bulgarien, Kroatien, Lettland, Litauen, Polen, Moldawien, Rumänien, Serbien und der Ukraine wird ein Bevölkerungsrückgang um mehr als 15% bis 2050 erwartet. In allen europäischen Ländern ist die Fertilitätsrate nun unter den Wert von 2,1 Geburten pro Frau gesunken, der für eine konstante Bevölkerung nötig wären. Zwar prognostizieren die UN-Statistiker in Europa einen Anstieg von 1,6 Geburten pro Frau im Zeitraum 2010-2015 auf fast 1,8 Geburten im Zeitraum 2045-2050, doch dies kann den Trend nicht aufhalten. Die geringe Geburtenrate führt auch zu einer alternden Bevölkerung. Im Vergleich zu 2017 wird sich die Zahl der Menschen über 60 Jahre bis 2050 mehr als verdoppeln von gegenwärtig 962 Millionen auf 2,1 Milliarden. Die Lebenserwartung hat in den letzten Jahren beachtlich zugelegt, von 67,2 Jahre im Zeitraum 2000-2005 auf 70,8 Jahre im Zeitraum 2010-2015. Vor allem in Afrika werden die Menschen nun deutlich älter, auch wenn die Bevölkerung dort im weltweiten Vergleich mit 60,2 Jahren immer noch die geringste Lebenserwartung hat. Am ältesten werden die Menschen in Nordamerika mit 79,2 Jahren, gefolgt von Ozeanien mit 77,9 Jahren, Europa mit 77,2 Jahren, Lateinamerika und der Karibik mit 74,6 Jahren und Asien mit 71,8 Jahren. (ab)

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