Nachricht

08.05.2017 |

Globale Gentechnikfläche wächst, GVO- Anteil an Sojaernte sinkt

Soja
Gentechnik-Soja wächst auf 91 Millionen Hektar weltweit (Foto: CC0)

Weltweit wurden 2016 auf 185,1 Millionen Hektar gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut. Das vermeldet zumindest die als gentechnikfreundlich geltende Organisation „International Service for the Acquisition of Agri-Biotech Applications“ (ISAAA) in ihrem am 4. Mai veröffentlichten Jahresbericht. Die Fläche legte 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 3% zu, nachdem die ISAAA im letzten Jahr erstmals rückläufige Hektarzahlen bekanntgeben musste. Mit 91% der globalen Anbaufläche entfiel der Löwenanteil 2016 auf gerade einmal fünf Länder: Die USA führen mit 72,9 Millionen Hektar, gefolgt von Brasilien (49,1 Mio. ha), Argentinien (23,8 Mio. ha), Kanada (11,6 Mio. ha) und Indien (10,8 Mio. ha). Im einstelligen Millionen-Bereich folgen Paraguay, Pakistan, China, Südafrika und Uruguay. Den größten Flächenzuwachs verzeichnete Brasilien: Gegenüber 2016 vergrößerte sich die mit Gentechnik-Pflanzen bestellte Fläche um 11%. Fast ein Drittel der weltweit angebauten Gentechnik-Soja wächst mit 32,7 Millionen Hektar in Brasilien. In Argentinien ging die Gentechnik-Anbaufläche 2016 hingegen um 3% und in Indien um 7% zurück.

Die wichtigste Gentechnik-Pflanze bleibt Soja, die trotz eines leichten Rückgangs mit 91,4 Millionen Hektar immer noch gut die Hälfte der globalen Gentechnik-Anbaufläche ausmacht, gefolgt von Mais (60,6 Mio. ha), Baumwolle (22,3 Mio. ha) und Raps (8,6 Mio. ha). Der Anteil der gentechnisch veränderten Pflanzen an der Gesamtanbaufläche der drei Hauptanbaupflanzen ging 2016 jedoch deutlich zurück: Auf 78% der Sojafelder wächst Gentechnik-Soja gegenüber 83% im Vorjahr. Der Anteil der Gentechnik-Baumwolle fiel von 75% auf 64% und beim Mais sind nur noch 26% statt 29% gentechnisch verändert. Lediglich Raps blieb mit einem Gentechnik-Anteil von 24% konstant. Auch wenn das häufigste Merkmal mit 47% der Gentechnik-Pflanzen immer noch die Herbizidtoleranz ist, geht der Trend zu kombinierten Merkmalen, den sogenannten stacked traits. Der Anteil der Pflanzen, die sowohl gegen Herbizide resistent sind als auch ein Insektengift produzieren, wuchs um 29% auf 75,4 Millionen Hektar an und herrscht damit auf 41% der Gentechnik-Felder vor. Auf den restlichen 12% der Gentechnik-Anbaufläche wachsen Pflanzen, die lediglich gegen Insekten resistent sind.

Wie jedes Jahr lobt die ISAAA die Errungenschaften der Gentechnik in den höchsten Tönen: Der Einsatz von Herbiziden und Insektiziden soll dadurch um 19% zurückgegangen sein. Die Artenvielfalt sei bewahrt worden, da durch die höhere Produktivität von Gentechnik-Pflanzen 2015 gut 19,4 Millionen Hektar Agrarfläche eingespart worden seien. Und zudem habe sich dank der Gentechnik in Entwicklungsländern das Einkommen von 18 Millionen Kleinbauern verbessert, die so Hunger und Armut hätten entrinnen können, rechnet ISAAA vor, zu deren Sponsoren Monsanto und die Agrarindustrievereinigung CropLife International gehören. Egal ob man den ISAAA-Zahlen Glauben schenken mag oder nicht - die gute Nachricht ist, dass immer noch mindesten 87% der weltweiten Ackerfläche von 1,41 Milliarden Hektar und 96,2% der 4,9 Milliarden Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche weiterhin gentechnikfrei sind! (ab)

Zurück zu den Meldungen

Unterstützer

Unterstützer von www.weltagrarbericht.de Verlag der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. Bioland biovision Brot für die Welt Brot für alle Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland Demeter Zukunftsstiftung Entwicklung in der GLS Treuhand Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz Heidehof Stiftung Mission EineWelt Misereor Naturland Public Eye | Erklärung von Bern Rapunzel - Wir machen Bio aus Liebe Swiss Aid, Ihr mutiges Hilfswerk tegut W-E-G Stiftung
English versionEnglish versionDeutsche Version