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23.11.2016 |

Soziale Ungleichheit wächst: Die reichsten 1% besitzen 50,8% des Weltvermögens

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Der ärmeren Hälfte der Welt gehört 1% des globalen Vermögens (Foto: CC0)

Die weltweite Ungleichheit zwischen Arm und Reich hat sich weiter verschärft: Nur ein Prozent der Weltbevölkerung besitzen mehr als die Hälfte des globalen Vermögens. Das geht aus dem Global „Wealth Report 2016“ hervor, den die Schweizer Großbank Credit Suisse am Dienstag veröffentlicht hat. Demnach besitzt die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung gerade einmal ein Prozent des weltweiten Vermögens, während die reichsten 10 Prozent der Erwachsenen 89 Prozent des Reichtums auf sich vereinen. Den Superreichen – dem einen Prozent an der Spitze der Pyramide – gehört 50,8 Prozent des Haushaltsvermögens. Im Jahr 2009 hatte der Wert noch 45,4 Prozent betragen. „Der ‚Global Wealth Report‘ zeigt, dass die soziale Ungleichheit ein schwindelerregendes Niveau erreicht hat“, kommentierte Jörn Kalinski von Oxfam Deutschland die Zahlen. „Ein Prozent der Weltbevölkerung besitzt mehr Vermögen als die übrigen 99 Prozent zusammengenommen. Das ist keine Lücke zwischen Arm und Reich mehr, das ist eine tiefe Schlucht. Dieses Ungleichgewicht ist schlecht für die Wirtschaft, es destabilisiert Gesellschaften und bremst den Kampf gegen die weltweite Armut.“ Diesem hatte sich die Weltgemeinschaft eigentlich mit den 2015 verabschiedeten UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) verschrieben: Bis 2030 soll Armut in jeder Form und überall auf der Welt beendet werden, Hunger beseitigt und die Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringert werden. „Über soziale Ungleichheit wird viel geredet, doch was fehlt, ist entschiedenes Handeln“, kritisiert Kalinski jedoch. „Nach wie vor dulden Regierungen, dass reiche Einzelpersonen und Unternehmen sich um ihren fairen Beitrag zum Gemeinwohl drücken, indem sie sich künstlich arm rechnen und viel Aufwand betreiben, um ihren Reichtum in steuerfreie Zonen zu schaffen.“

Wenig überraschend dürfte die Erkenntnis des Berichts sein, dass die untersten 20 Prozent der Reichtumspyramide vor allem arme Menschen in Entwicklungsländern sind, darunter Millionen von Kleinbäuerinnen und -bauern und Menschen, die von Ernährungsunsicherheit betroffen sind. Dem Global Wealth Report zufolge besitzt die Hälfte der Erwachsenen auf der ganzen Welt weniger als 2.222 US Dollar, während die unteren 20 Prozent über weniger als 248 US Dollar verfügen. Das Durchschnittsvermögen ist mit 562.000 US-Dollar pro Kopf in der Schweiz am höchsten, gefolgt von Australien, den USA und Norwegen. Das geringste Pro-Kopf-Vermögen konzentriert sich auf Zentralafrika und Südasien, wo das durchschnittliche Vermögen in vielen Ländern unter 5000 US-Dollar liegt. Dazu gehören Angola, Äquatorialguinea, Gabun, Indien, Bangladesh, Kambodscha, Nepal, Pakistan und Sri Lanka. (ab)

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