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22.08.2016 |

Intensivierung der Landwirtschaft setzt Europas Feldvögeln zu

Vogel
Feldvögel in Europa - bald eine Seltenheit? (Foto: CC0)

Europas Feldvögel leiden unter der Intensivierung der Landwirtschaft - doch Naturschutzmaßnahmen allein werden ins Leere laufen, wenn nicht auch die EU-Agrarpolitik grundlegend auf die Bewahrung der Biodiversität ausgerichtet wird. Dies ist das Fazit einer neuen Studie von acht Forschungseinrichtungen und Verbänden, die in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Conservation Letters veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftler untersuchten den Zusammenhang zwischen dem seit Jahren zu verzeichnenden Rückgang der Feldvögelbestände in Europa und der Naturschutz- und Agrarpolitik der Europäischen Union. Ihr Augenmerk galt 39 EU-weit vorkommenden Feldvogelarten und deren Entwicklung von 1981 bis 2012. Die Studie zeigte zwar, dass Naturschutzinstrumente und Agrarumweltprogrammen der EU einen wichtigen Beitrag zum Erhalt vieler Vogelarten auf Feldern und Wiesen leisten, zum Beispiel durch die Ausweisung von Vogelschutzgebieten oder die Zuweisung eines hohen Schutzstatus für einzelne Arten durch die EU-Vogelschutzrichtlinie. Doch diese Maßnahmen reichen den Forschern zufolge nicht aus, um den dramatischen Artenschwund zu bremsen, da ihre Wirkung durch eine immer intensiver werdende Landwirtschaft ausgehebelt wird – ein Trend, der durch die EU-Agrarförderung weiter verstärkt wird. „Wieder einmal halten wir einen eindringlichen Beleg in Händen: Die EU setzt mit ihrer Agrarpolitik des "Immer mehr und immer größer" die falschen Signale“, erklärte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. „Europa braucht dringend einen Richtungswechsel, hin zu einer Agrarpolitik, die Naturschutzleistungen der Landwirte fördert und angemessen honoriert“, forderte der Verband in einer Pressemitteilung. „Solange die EU ihre Agrarpolitik nicht ändert, werden ihre Anstrengungen zum Naturschutz mitunter verpuffen. Die EU muss dringend dafür sorgen, dass die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft nicht unter die Räder kommt“, so Tschimpke weiter. Auch in Deutschland ist es um die Feldvögel schlecht bestellt. Die Bestände fast aller Feldvogelarten sind stark geschrumpft in den letzten Jahren. Nach Angaben des NABU sind seit 1990 sind ein Drittel der Feldlerchen, 75 Prozent der Kiebitze und 94 Prozent der Rebhühner verschwunden. (ab)

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