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23.05.2016 |

Übernahmeofferte: Bayer will Monsanto für 62 Milliarden Dollar schlucken

Elefant
Droht eine Elefantenhochzeit? (Foto: Pixabay, baludo, CC0)

Bayer will den US-Agrarriesen Monsanto für 62 Milliarden US-Dollar übernehmen. Das teilte der Leverkusener Konzern am Montag mit: „Bayer hat ein Angebot zum Erwerb aller ausgegebenen und ausstehenden Aktien von Monsanto für 122 USD pro Aktie in bar abgegeben.“ Die Offerte in Höhe von umgerechnet 55 Milliarden Euro basiere auf einem schriftlichen Angebot von Bayer an Monsanto vom 10. Mai 2016 und enthalte einen Aufschlag von 37 Prozent auf den Schlusskurs der Monsanto-Aktie von 89,03 USD am 9. Mai 2016. „Die Übernahme von Monsanto bietet eine überzeugende Gelegenheit für Bayer, ein weltweit führendes Unternehmen für Saatgut, Pflanzeneigenschaften und Pflanzenschutz zu schaffen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann. „Gemeinsam können wir auf der Erfahrung beider Unternehmen aufbauen, um ein führendes Agrarunternehmen zu schaffen, von dessen Innovationsfähigkeit Landwirte, Konsumenten, unsere Mitarbeiter sowie die Gesellschaft gleichermaßen profitieren.“ Das sehen NGOs, Umweltschützer und die Grünen jedoch anders und warnen vor einer enormen Marktkonzentration. Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender der Grünen, appellierte an die Kartellbehörden, die geplante Fusion zu unterbinden. „Wir brauchen im Agrarbusiness weniger Machtwirtschaft und dafür mehr Marktwirtschaft“, äußerte er gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung. Die Fusionspläne verdeutlichten, dass Bayer „Teil der globalen Agroindustrie und der Feind der Kleinbauern“ so Hofreiter: „Die Bayer-Bosse folgen reiner Gewinnmaximierung. Der geplante Deal würde die Welt nicht besser machen, sondern schlechter.“ Ein Bayer-Monsanto-Konzern bedeute weniger Wettbewerb, mehr Druck für die Bauern, mehr Gentechnik sowie „mehr Ödnis auf den Feldern“. Auch Greenpeace-Agrarexperte Martin Hofstetter sieht die Übernahmepläne kritisch: „Die geplante Fusion von Bayer und Monsanto zementiert die Marktmacht weniger Konzerne, die weltweit über die Zukunft unserer Ernährung bestimmen. Es ist Zeit für eine Wende in der Agrarpolitik.“ Monsanto, der Hersteller des weltweit meistverkauften Herbizids Roundup mit dem in der EU gegenwärtig heiß umstrittenen Wirkstoff Glyphosat, hält sich vorerst bedeckt. Der Vorschlag werde geprüft und Monsanto werde vor Abschluss dieser Untersuchung keinen Kommentar abgeben, heißt es aus der Unternehmenszentrale in St. Louis. (ab)

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