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07.01.2016 |

Die Deutschen wollen aufs tägliche Fleisch nicht verzichten

Steak
Kein Verzicht aufs Steak (Foto: KyleWiTh/Flickr.com)

Die meisten Deutschen wollen auf ihr tägliches Fleisch nicht verzichten: Bei 83% der Bundesbürger kommen mehrmals die Woche Fleischprodukte auf den Tisch. Das zeigt der Ernährungsreport 2016, der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft am 5. Januar in Berlin vorgestellt wurde. Rund 47% der Männer und 22% der Frauen gaben in der zugrunde liegenden Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa an, jeden Tag ein- oder sogar mehrmals Fleisch und Wurst zu essen. Dazu kommen 42% der Männer und 55% der Frauen, die mehrere Male pro Woche zu Steak, Salami und Co. greifen. Die Männer sind dementsprechend unter den Vegetariern schwach vertreten: Während sechs Prozent der Frauen nie Fleisch oder Wurst essen, ernährt sich nur ein Prozent der männlichen Bevölkerung völlig fleischlos. Obwohl die Mehrheit der Deutschen auf regelmäßigen Fleischkonsum nicht verzichten will, rangiert das Schnitzel auf der Skala der Leibgerichte mit 11% im Mittelfeld. Als Lieblingsgericht nannten 35% der Deutschen Pasta, gefolgt von Gemüse- und Kartoffelgerichten, Fisch und Salat. Die Frauen ernähren sich nach eigenen Angaben deutlich gesünder: 85% der weiblichen Bevölkerung achten darauf, täglich Obst und Gemüse zu essen, während das nur zwei Drittel der Männer tun. Beim Einkauf ist es 76% der Deutschen wichtig, dass die Lebensmittel aus ihrer Region kommen. Für 58 Prozent ist es vor allem entscheidend, dass die Produkte preiswert sind. Dennoch gaben 45% der Befragten an, sie wären auf jeden Fall bereit, mehr Geld für Fleisch auszugeben, das aus artgerechter Haltung stammt. Auch zum Thema Lebensmittelverschwendung wurden die Deutschen befragt: 42% gaben an, mindestens einmal pro Woche Lebensmittel wegzuwerfen. Mit 69% ist der Anteil bei Schülerinnen und Schülern besonders hoch, bei Älteren und Alleinlebenden ist er hingegen besonders niedrig. Hauptgründe für die Entsorgung sind, dass die Lebensmittel verdorben waren (70%), Reste nicht aufgegessen wurden (43%) oder das Mindesthaltbarkeitsdatums (43%) abgelaufen war. Verbesserungspotenzial in der landwirtschaftlichen Lebensmittelproduktion sehen die Deutschen bei der Situation der Landwirte: 86% der Befragten halten es für nötig, dass Bauern besser bezahlt werden. Neun von zehn (88 %) wünschen sich eine artgerechte Haltung von Nutztieren und 70% eine bessere Umweltverträglichkeit der Landwirtschaft. Darüber, dass zwischen den Wünschen der Verbraucher und der in Wirklichkeit in diese Richtung getätigten Kaufentscheidung oft Welten liegen, trifft der Ernährungsreport keine Aussage. (ab)

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