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09.11.2015 |

FAO: Widriges Wetter treibt globale Lebensmittelpreise in die Höhe

Getreide
Lebensmittelpreise im Aufwind (Foto: SnoShuu/flickr.com)

Im Oktober haben die globalen Lebensmittelpreise aufgrund schlechter Wetterbedingungen wieder kräftig angezogen, wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) am Donnerstag verkündete. Der Lebensmittelpreisindex stieg auf 162 Punkte, ein Plus von 3,9% gegenüber dem Vormonat. Der Index notiert Preise auf internationalen Märkten für fünf bedeutende Warengruppen: Getreide, Fleisch, Milchprodukte, Pflanzenöle und Zucker. Die Analysten führen den Anstieg vor allem auf wetterbedingte Sorgen hinsichtlich der Zucker- und Palmölproduktion zurück. Obwohl Lebensmittel ganze 16% billiger sind als 2014, setzen die Werte im Oktober dem Trend purzelnder Preise im Laufe der letzten Monate ein jähes Ende. Im Sommer hatte die FAO noch freudig verkündet, dass die weltweiten Lebensmittelpreise im Juli den niedrigsten Stand seit sechs Jahren erreichten. „Die beherrschende Frage ist das Wetter“, sagte FAO-Experte Abdolreza Abbassian gegenüber Bloomberg. „Es gibt definitiv noch mehr Potenzial für höhere Preise in den kommenden Monaten.“ Die Prognosen für die Weltgetreideproduktion wurden auf 2,53 Milliarden Tonnen leicht herunterkorrigiert und liegen damit 1,1% unter der Rekordernte von 2014. Die FAO teilte mit, dies spiegle schlechtere Aussichten für die Maisernte in Indien und der Ukraine sowie für die Weizenernte in südlichen Teilen Russlands aufgrund schlechter Wetterbedingungen wider. Zudem führten Dürren in Thailand dazu, dass die Prognosen für die Reisernte verhaltener ausfielen. Der UN-Behörde zufolge wird die Verwendung von Getreide im Jahr 2015 mit 2,528 Milliarden Tonnen nahezu der Produktion entsprechen. Nur 43% der Getreideernte oder 1,96 Milliarden Tonnen werden als Lebensmittel genutzt werden. Die Verwendung von Getreide als Futtermittel wird im Vergleich zum Vorjahr um 1,6% zunehmen, vor allem wegen einer höheren Nachfrage in China, Saudi-Arabien und der Türkei. Zum allgemeinen Preisanstieg im Oktober trugen maßgeblich höhere Zuckerpreise bei: Der FAO-Zuckerpreisindex stieg gegenüber September um 17,2%, da die Angst umgeht, ausgiebige Regenfälle in Brasilien sowie Dürren in Indien und Thailand könnten Ernten zerstören. Ein weiterer Grund ist der Anstieg der Pflanzenölpreise um 6,2%: Experten befürchten, das Wetterphänomen El Niño könne in Indonesien die Versorgung mit Palmöl bedrohen. Zudem kommt in Brasilien die Sojaaussaat aufgrund des schlechten Wetters nur schleppend in Gang. Auch die Milchpreise zogen um 9,4% an, da ein Rückgang der Produktion in Neuseeland vorausgesagt wird. (ab)

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