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23.09.2015 |

Wegweiser zu Grenzen des Planeten: Rockström erhält Umweltpreis

Rockström
Preisträger Johan Rockström (Foto: DBU/Peter Himsel)

Der schwedische Nachhaltigkeitsexperte Prof. Dr. Johan Rockström erhält für seine wegweisende Arbeit zu den ökologischen Belastungsgrenzen der Erde den Deutschen Umweltpreis. Diesen teilt er sich mit dem Kieler Klima- und Meeresforscher Mojib Latif, der die Berichte des Weltklimarates IPCC mitverfasst hat. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) will mit dem Preis ein Signal an die internationale Staatengemeinschaft setzen, „bei den 2015 noch anstehenden Konferenzen in New York und Paris die Weichen in Richtung Zukunftssicherung der Menschheit auf einem stabilen Planeten zu stellen“, wie ihr Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann betonte. Bei der UN-Generalversammlung werden diese Woche die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) verabschiedet, Ende November soll bei der UN-Klimakonferenz in Paris ein globales Abkommen mit verbindlichen Klimazielen als Nachfolger des Kyoto-Protokolls festgelegt werden. „Wir stehen also an einer Wegscheide. Entschlossenes Handeln ist jetzt gefragt!“, mahnt Bottermann. Rockström leitet seit 2007 das Stockholm Resilience Centre und hat sich intensiv mit den Grenzen der Belastbarkeit des Ökosystems Erde beschäftigt sowie dem Risiko, dass unumkehrbare Umweltveränderungen die Bewohnbarkeit der Erde für die Menschheit einschränken könnten, wenn die Grenzen überschritten werden. Diese neun planetare Grenzen veröffentlichte Rockström 2009 mit Kollegen im Fachmagazin Nature: Kritische Bereiche sind Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Artensterben, Stickstoff- und Phosphorkreislauf, Versauerung der Ozeane, Süßwassernutzung, Landnutzungsänderungen, Abbau der Ozonschicht, atmosphärische Aerosole und Verschmutzung durch Chemikalien. 2015 wurde die Arbeit gestützt auf zahlreiche Kommentare der Fachwelt aktualisiert. Bei vier Belastungsgrenzen hat die Menschheit bereits den „sicheren Betriebsbereich“ verlassen: Klimawandel, Biodiversitätsverlust, den Einträgen von Stickstoff und Phosphor in die Biosphäre und Landnutzungsänderungen. Die DBU würdigte Rockström als „Ingenieur der Zukunft“, der mit seinen wissenschaftlich fundierten Konzepten einen „Handlungsrahmen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft entwickelt“ und die Grenzen aufgezeigt habe, „innerhalb derer eine verträgliche öko-soziale Entwicklung auch für die Zukunft möglich bleibe“. Rockström blickt zuversichtlich in die Zukunft und auf die neuen Nachhaltigkeitsziele: „Die Welt hat die riesige Chance, die globalen Risiken anzugehen und für gerechte Lösungen zu sorgen. Mit Leidenschaft und Engagement können wir die richtigen Rahmenbedingungen für ein auch langfristiges Wohlergehen der Menschheit in den Grenzen des Planeten schaffen.” Der Deutsche Umweltpreis wird am 8. November offiziell verliehen und ist mit insgesamt 500.000 Euro dotiert. (ab)

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