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03.08.2015 |

Entwicklungsziele: UN wollen bis 2030 Armut und Hunger besiegen

Rice
Ziel 2: eine Welt ohne Hunger (Foto: Steve Evans/flickr.com)

Die Vereinten Nationen haben sich auf eine neue Entwicklungsagenda für eine Welt ohne Armut und Hunger geeinigt: Vertreter der 193 UN-Mitgliedsstaaten verabschiedeten am Sonntagabend in New York 17 Nachhaltigkeitsziele, die bis 2030 zahlreiche Weltprobleme angehen sollen: „Sie beschäftigen sich mit den Voraussetzungen dafür, dass die gesamte Menschheit ein Leben frei von Armut, Hunger und Ungleichheit führen kann, damit alle Männer, Frauen, Mädchen und Jungen ihr volles Potenzial entfalten können“, sagte UN-Generalsekretär Ban Ki-moon der Presse. Die Sustainable Development Goals (SDGs), die mit 169 Unterzielen einhergehen, lösen die 2015 auslaufenden Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs) ab. Das 29 Seiten starke Papier „Transforming our World: The 2030 Agenda for Sustainable Development“ klingt ambitioniert: Die Armut in allen Formen überall auf der Welt zu beenden, Gleichheit zwischen den Geschlechtern zu schaffen, eine sichere Wasserversorgung und Bildung für alle Menschen zu gewährleisten und dem Klimawandel und seinen Folgen zu trotzen, sind nur einige Punkte. Die neue Agenda nimmt auch Industrie- und Schwellenländer in die Pflicht. Entwicklungsorganisationen und Hilfswerke begrüßten die Einigung, mahnten aber, das Dokument dürfe nicht zum Papiertiger werden und forderten ausreichende Finanzierung für die ehrgeizigen Pläne. Das Hilfswerk Brot für die Welt lobte, dass die vollständige Überwindung des Hungers einen prominenten Platz in der neuen Entwicklungsagenda einnimmt und die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft und der Kleinbauern ins Zentrum gerückt wird. Ziel 2 enthält acht Unterziele zur Beseitigung des Hungers sowie zur Förderung von Ernährungssicherheit und einer nachhaltigen Landwirtschaft. Bis 2030 sollen alle Menschen das ganze Jahr über Zugang zu angemessener Nahrung erhalten, alle Formen der Mangelernährung beseitigt sein und die Produktivität und das Einkommen kleiner Nahrungsmittelproduzenten verdoppelt werden. Anvisiert ist zudem die Förderung nachhaltiger Agrar- und Nahrungsmittelsysteme, die Ökosysteme bewahren und die Anpassung an den Klimawandel unterstützen, sowie der Erhaltung der Saatgutvielfalt. Die vom Ko-Präsidenten des Weltagrarberichts Hans Herren gegründete Stiftung Biovision, die sich in dem zweijährigen Ausarbeitungsprozess vor allem für Ziel 2 einsetzte, zeigte sich zufrieden und begrüßte, dass der Text dem Komitee für Welternährungssicherheit (CFS) explizit ein zentrale Rolle bei der Hungerbekämpfung und Erreichung von Ernährungssicherheit über die nächsten 15 Jahre zugedacht wird. Der Zielkatalog soll Ende September auf einem Gipfel in New York von den Staats- und Regierungschefs aus aller Welt verabschiedet werden. (ab)

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