Nachricht

13.07.2015 |

FAO fordert $267 Milliarden pro Jahr zur Beseitigung des Welthungers

Sudan
Bauer im Südsudan (Foto: Abdullah Ampilan/Oxfam)

Die nachhaltige Beseitigung des Welthungers bis zum Jahr 2030 würde rund 267 Milliarden US-Dollar jährlich für Investitionen in ländliche und städtische Gebiete sowie für sozialen Schutz erfordern. Diese Zahlen nannten die Vereinten Nationen am Freitag. Damit wären für jeden Menschen, der in extremer Armut lebt, etwa $160 Dollar pro Jahr vonnöten, um den Zugang zu Nahrung und den Lebensunterhalt zu sichern. „Angesichts der Tatsache, dass dies mehr oder weniger 0,3% der Weltwirtschaftsleistung entspricht, bin ich der Auffassung, dass es ein relativ geringer Preis ist, um den Hunger zu beenden“, sagte FAO-Generaldirektor José Graziano da Silva. Die FAO, das Welternährungsprogramm und der Internationale Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung veröffentlichten den Bericht im Vorfeld der UN-Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung, die vom 13. bis 16. Juli in äthiopischen Addis Abeba abgehalten wird. Weltweit sind nach UN-Angaben immer noch 800 Millionen Menschen chronisch unterernährt, die meisten in ländlichen Gebieten. „Die Botschaft des Berichts ist klar: Wenn wir bis 2030 weitermachen wie bisher, würden immer noch 650 Millionen Menschen hungern“, sagte da Silva. „Daher befürworten wir einen Ansatz, der sozialen Schutz und zusätzliche, gezielte Investitionen in ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und städtische Gebiete vereint, welche vorrangig den Armen zugute kommen.“ Die soziale Absicherung würde mit jährlich $116 Milliarden zu Buche schlagen, zwei Drittel davon für ländliche Gebiete. Etwa $151 Milliarden wären für armutsmindernde Investitionen nötig, um die Schaffung von Einkommen für die Armen anzukurbeln. Der Bericht sieht in sozialem Schutz mithilfe von Transferleistungen ein geeignetes Mittel zur Beseitigung des Hungers. Durch diese Gelder könnten sich arme Menschen vielfältigere und damit gesündere Nahrung leisten. Damit könnte ihre Ernährungslage verbessert und Mikronährstoffdefizite bekämpft werden. Weitere Investitionen müssten darauf abzielen, dass Menschen in extremer Armut letztendlich selbst für ihren Lebensunterhalt Sorge tragen können. Daher sind, so der Bericht, mehr öffentliche und private Investitionen nötig, „um Einkommen und Produktivität in der Landwirtschaft und im ländlichen Raum zu erhöhen und produktive, nachhaltige und integrative Ernährungssysteme zu fördern“. Kleinbauern und ländliche Produzenten könnten einen großen Beitrag zur Verbesserung der Ernährungssituation in ihren Gemeinden leisten. Die Beendigung des Welthungers ist eines der UN-Nachhaltigkeitsziele (SGDs), die im September von der Weltgemeinschaft verabschiedet werden sollen. (ab)

Zurück zu den Meldungen

Unterstützer

Unterstützer von www.weltagrarbericht.de Verlag der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. Bioland biovision Brot für die Welt Brot für alle Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland Demeter Zukunftsstiftung Entwicklung in der GLS Treuhand Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz Heidehof Stiftung Mission EineWelt Misereor Naturland Public Eye | Erklärung von Bern Rapunzel - Wir machen Bio aus Liebe Swiss Aid, Ihr mutiges Hilfswerk tegut W-E-G Stiftung
English versionEnglish versionDeutsche Version