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02.07.2015 |

UN-Bericht: Milliarden Menschen ohne Zugang zu Trinkwasser und Toiletten

Wasser
Kostbar: sauberes Wasser (Barefoot Photographers/flickr)

Sauberes Trinkwasser und Sanitärversorgung sind für Abermillionen Menschen weltweit immer noch Zukunftsmusik. Rund 2,4 Milliarden müssen auch im Jahr 2015 ohne verbesserte sanitäre Anlagen auskommen und jeder Achte (946 Millionen) ist gezwungen, seine Notdurft im Freien zu verrichten. Dies setzt die Ärmsten der Welt vermeidbaren Gesundheitsrisiken aus, warnt ein am Dienstag veröffentlichter Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des UN-Kinderhilfswerks Unicef. Dieser beleuchtet Fortschritte im Hinblick auf das Millenniumsentwicklungsziel (MDG), den Anteil der Menschen ohne Zugang zu Trinkwasser und Sanitäranlagen von 1990 bis 2015 zu halbieren. Obwohl 2.1 Milliarden Menschen seither Zugang zu angemessenen Sanitäranlagen erhielten, wurde das Ziel um 700 Millionen verfehlt. Auch sauberes Wasser ist noch längst keine Selbstverständlichkeit: 663 Millionen Menschen mangelt es immer noch an sauberem Wasser – 80% von ihnen leben in ländlichen Gebieten. Zwar jubelten die Vereinten Nationen im Jahr 2010, das Trinkwasserziel fünf Jahre vor Fristende erreicht zu haben, da seit 1990 weltweit 2,6 Milliarden Menschen Zugang zu verbesserten Trinkwasserquellen erhielten. Doch „verbessert” bedeute nicht zwangsläufig auch sicher, betont die WHO: 1,8 Milliarden Menschen nutzen Trinkwasser, das zumindest zeitweise mit Fäkalien verunreinigt ist. „Solange nicht jeder Mensch Zugang zu angemessenen sanitären Anlagen hat, ist die Qualität der Wasserversorgung beeinträchtigt, und viele Menschen werden weiterhin an durch Wasser übertragenen Krankheiten sterben“, erklärt Dr. Maria Neira, Leiterin der WHO-Abteilung für öffentliche Gesundheit. Verunreinigtes Wasser und unzureichende Sanitäranlagen stehen in Verbindung mit Krankheiten wie Cholera, Durchfall, Typhus oder Polio. Jedes Jahr sterben Schätzungen zufolge 842.000 Menschen an Durchfallerkrankungen, die von schlechter Wasserqualität und Sanitärversorgung herrühren. Fehlende Toiletten und damit der Gang ins Freie gelten auch als Risikofaktor für chronische Mangelernährung: Rund 161 Millionen Kinder sind infolge von Mangelernährung unterentwickelt und leiden an unumkehrbaren körperlichen und kognitiven Beeinträchtigungen. „Für die menschliche Gesundheit ist es daher lebenswichtig, Fortschritte bei der Sanitärversorgung zu beschleunigen – gerade in ländlichen und unterversorgten Gebieten“, fordert Dr. Neira. (ab)

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