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08.06.2015 |

UN veröffentlichen Fahrplan für eine Welt ohne Armut und Hunger

UN
Neue Ziele braucht die Welt (Foto: UN/John Gillespie)

Die Vereinten Nationen wollen sich 17 hehre Ziele setzen, um die Welt bis 2030 nachhaltiger und gerechter zu gestalten. Am Dienstag wurde der erste offizielle Entwurf der Sustainable Development Goals (SDGs) veröffentlicht, die auf die 2015 auslaufenden Millenniumsziele folgen sollen. Die UN-Staaten haben viel vor, unter anderem die Armut in allen Formen überall auf der Welt zu beenden, Gleichheit zwischen den Geschlechtern zu schaffen, eine sichere Wasserversorgung und Bildung für alle Menschen zu gewährleisten und dem Klimawandel und seinen Folgen zu trotzen. Auch für Industriestaaten sollen die Ziele gelten: „Alle werden mit diesen Entwicklungszielen in die Verantwortung genommen. Das birgt zwar auch die Gefahr, dass sie nicht mehr ganz so griffig sind wie die Millenniumentwicklungsziele, aber es zeigt, dass wir alle vor der gleichen Aufgabe stehen“, betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch. Die 17 Ziele und 169 Unterziele entsprechen dem Entwurf, der bereits im Herbst von einer UN-Arbeitsgruppe vorgelegt und von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon im Dezember bestätigt worden war. Ziel 2 im aktuellen Zero Draft will den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und bessere Nahrung erreichen sowie nachhaltige Landwirtschaft fördern. Acht Unterziele präzisieren dies: Bis 2030 sollen alle Menschen das ganze Jahr über Zugang zu angemessener Nahrung erhalten, alle Formen der Mangelernährung beseitigt sein und die Produktivität und das Einkommen kleiner Nahrungsmittelproduzenten verdoppelt werden. Anvisiert ist zudem die Förderung nachhaltiger Agrar- und Nahrungsmittelsysteme, die Ökosysteme bewahren und die Anpassung an den Klimawandel unterstützen, sowie der Erhaltung der Saatgutvielfalt. Weitere Unterziele sind die Aufstockung der Investitionen in landwirtschaftliche Infrastruktur und Forschung, die Beseitigung von Barrieren und Verzerrungen auf den globalen Agrarmärkten und die Eindämmung starker Preisschwankungen bei Agrargütern. Die Schweizer Stiftung Biovision, die vom Ko-Präsidenten des Weltagrarberichts Hans Herren gegründet wurde und sich in dem zweijährigen Ausarbeitungsprozess vor allem für Ziel 2 zu Ernährungssicherheit und nachhaltiger Landwirtschaft eingesetzt hatte, zeigte sich weitgehend zufrieden: „Wir glauben, dass mit dem vorliegenden Vorschlag die Basis geschaffen wird, einen Kurswechsel in der Landwirtschaft herbeizuführen.“ Nun müsse sichergestellt werden, dass die Ziele und Unterziele in dem Entwurf enthalten bleiben, den die UN-Generalversammlung im September verabschieden soll. Auch Misereor-Chef Pirmin Spiegel forderte eine Verpflichtung zu allen 17 Nachhaltigkeitszielen, ohne einzelne aufzuweichen. „Entscheidend ist, eine nachhaltige ökologische Landwirtschaft aufzubauen und lokale Kleinbauern zu fördern“, erklärte er gegenüber dem Domradio. Sonst stagniere die Zahl der Hungernden bei steigender Bevölkerung wohl bei 800 Millionen. (ab)

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