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20.04.2015 |

Fruchtbare Böden: Basis für die Welternährung und nachhaltige Entwicklung

Soil
Eine Handvoll Boden (Foto: Pat Dumas/flickr.com)

Gesunde Böden sind die Grundlage der Lebensmittelproduktion und sollten eine Schlüsselstellung auf der politischen Agenda einnehmen. Das fordert das Eröffnungspodium der Global Soil Week, die am Montag in Berlin offiziell begann. Durch Versiegelung, Erosion und falsche Bewirtschaftung gehen jedes Jahr weltweit rund 24 Milliarden Tonnen fruchtbaren Bodens verloren. Meist unwiederbringlich, denn es dauert mehrere Generationen, um nur 1cm neu zu bilden. „Wir gehen mit Böden um, als ob es eine Ressource wäre, die wir im Kaufhaus noch kaufen könnten, und das ist nicht der Fall. Deswegen wollen wir alle verfügbaren Experten, aber auch Politiker und Zivilgesellschaft zusammenbringen, um dafür zu sorgen, dass wir die Böden in Zukunft nachhaltig bewirtschaften“, sagt Alexander Müller vom Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS). Das Institut richtet das viertägige Zusammentreffen von über 500 Experten aus aller Welt gemeinsam mit Partnern wie der UN-Welternährungsorganisation FAO oder der EU-Kommission aus. „Böden sind unerlässlich für die Ernährungssicherheit und bergen das Potenzial, die negativen Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. Die Ressource Boden muss weltweit die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdient“, forderte Moujahed Achouri, Leiter der FAO-Abteilung für Land und Wasser bei der Eröffnung. Unter dem Motto „Boden. Die Substanz der Transformation“ legt die Global Soil Week dieses Jahr den Schwerpunkt auf die Bedeutung von Land und Böden für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele. Die Sustainable Development Goals (SDGs) sollen im Herbst von der UN-Generalversammlung verabschiedet werden und die Ende 2015 auslaufenden Millenniums-Entwicklungsziele ablösen. Doch ein vom IASS vorgestelltes Papier warnt, dass die global vorhandene Landfläche nicht ausreicht, um den sich aus allen SDGs ergebenden Landbedarf zu decken wie sie im aktuellen Textentwurf stehen. Zwölf der 17 vorgeschlagenen Ziele beziehen sich nämlich auf die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, wie Land, Wasser und Biomasse. Ziel 2 zu Nahrungssicherung und nachhaltiger Landwirtschaft erfordere zudem zusätzliche Landflächen, ebenso wie Ziel 7 zur Energieversorgung, Ziel 12 zu Produktion und Konsum und Ziel 15 zur nachhaltigen Nutzung der Ökosysteme. Der hohe Landbedarf hierfür könne die künftige Verfügbarkeit von Land stark beeinflussen und die Erreichung der Ziele gefährden. Um alles unter einen Hut zu bekommen, müssen den Autoren zufolge bei der Umsetzung auf nationaler Ebene demokratische Wege gefunden werden, um die verschiedenen Bedürfnisse auszubalancieren. Doch auch Verbraucherinnen und Verbraucher könnten dazu beitragen, die wertvolle Ressource Boden zu schonen und weniger Land zu belegen - nicht nur durch die Wahl, was sie essen und konsumieren, sondern auch durch die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung. (ab)

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