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27.01.2015 |

Biodiversität in „grünen“ Städten höher als im intensiv genutzten Agrarland

Birch
Urbane Birken gewinnen beim Biodiversitätsvergleich (Foto: Chris Conroy/Flickr.com)

Die Artenvielfalt ist in Städten mit viel Grünflächen und Bäumen deutlich höher als im intensiv genutzten Agrarland. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftlerinnen der Universität Bern, die den Einfluss der Verstädterung auf die Biodiversität in sechs Schweizer Städten erforschten. Die Biologinnen, deren Studie im Fachblatt Global Change Biology erschien, verglichen die Vielfalt baumbewohnender Insekten und Spinnen in Zürich, Basel, Genf, Bern, Chur und Locarno mit den Beständen im umliegenden Agrarland. Dafür erfassten sie für beide Räume die Zahl der Käfer-, Wanzen-, Zikaden- und Spinnenarten auf ähnlich großen Birken, die weder geschnitten noch chemisch behandelt waren. Im urbanen Raum untersuchten sie Bäume in durch viel Grünflächen und Bäume geprägten Stadtteilen sowie in grauen Vierteln. Die Artenvielfalt war mit durchschnittlich 39 Tierarten in grün geprägten Stadtteilen deutlich höher als im intensiv genutzten Agrarland, wo die Forscherinnen ebenso wie in den grauen Vierteln nur 29 Arten zählten. „Der negative Einfluss der intensiven Agrarwirtschaft auf die Biodiversität kann offenbar größer sein als jener der Verstädterung“, kommentiert Dr. Tabea Turrini vom Institut für Ökologie und Evolution der Universität Bern das selbst für die Biologen überraschende Ergebnis. Entscheidend sei jedoch, dass die urbane Landschaft ausreichend Grün biete. Bäume, die im Radius von 500 Metern von vielen Grünelementen umgeben waren, wiesen bei den vier Tiergruppen eine höhere Artenvielfalt auf als isoliert stehende Bäume. Untersucht wurden extra keine Bäume in der Nähe größerer Parks. Bedeutend seien also auch verstreute Grünelemente, zum Beispiel kleinere Gärten und Einzelbäume. „Städte müssen so geplant werden, dass sie ausreichend Grünelemente bieten“, fordert Turrini daher - nur so können die negativen Effekte der allgemeinen Verstädterung auf die Biodiversität verringert werden. (ab)

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