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19.01.2015 |

50.000 Menschen demonstrieren in Berlin für eine Agrarwende

Demo
Auftaktkundgebung zur Demo (Foto: Die Auslöser/Flickr)

Rund 50.000 Menschen haben am Samstag in Berlin für einen Kurswechsel in der Agrarpolitik demonstriert. Unter dem Motto „Wir haben es satt“ gingen Landwirte, Verbraucher, Tierschützer und Imker auf die Straße, um gegen das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA, Gentechnik und den Ausbau von Mega-Ställen zu protestieren. Aufgerufen zur Demonstration hatte ein breites gesellschaftliches Bündnis aus über 100 Organisationen aus Landwirtschaft, Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutz sowie Entwicklungsverbänden. „Das EU-USA-Handelsabkommen (TTIP) dient einseitig global agierenden Konzernen und wird vielen bäuerlichen Betrieben hier und weltweit die Existenzgrundlage entziehen. Gleichzeitig drohen die Verbraucherstandards gesenkt zu werden“, warnte der Sprecher des Bündnisses, Jochen Fritz, und forderte die Bundesregierung auf, TTIP zu stoppen. Dem Protestzug vom Potsdamer Platz zum Bundeskanzleramt voraus rollte ein Traktorenkonvoi mit über 90 Fahrzeugen. Auch zahlreiche internationale Teilnehmer waren vertreten. Bei der Abschlusskundgebung forderte Elizabeth Mpofu vom Internationalen Sekretariat von La Via Campesina eine globale Ernährungswende im Sinne von Ernährungssouveränität und Agrarökologie. „Wir Kleinbauern brauchen Schutz vor einer Industrialisierung von Landwirtschaft und Ernährungssystemen, die im Namen von Fortschritt und Wachstum von den multinationalen Konzernen, aber auch der Politik vorangetrieben wird.“ Als Negativbeispiel nannte sie die „Neue Allianz für Ernährungssicherheit“ der G7 Staaten. Die „Wir haben es satt“-Demonstration findet bereits zum fünften Mal statt – mit wachsender Teilnehmerzahl und auch dieses Jahr parallel zur in Berlin stattfindenden Agrarmesse Grüne Woche. Auf dem 7. Internationalen Agrarministergipfel am Samstag sprachen sich die Agrarminister sowie Vertreter internationaler Organisationen aus über 70 Staaten für mehr Zusammenarbeit zur Bioökonomie in der Landwirtschaft und eine stärkere Nutzung nachwachsender Rohstoffe aus. (ab)

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