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05.01.2015 |

EU lebt auf großem Fuß: Bodenatlas beleuchtet globalen Flächenverbrauch

Soja
In Argentinien wächst Soja für Europas Futtertröge (Foto: Lucio Marquez/flickr.com)

Europa ist zur Deckung seines Bedarfs an Nahrung, Futtermitteln und Energie vom Acker stärker als jeder andere Kontinent von fremden Böden abhängig. Das zitiert der Spiegel vorab aus dem neuen Bodenatlas, den die Umweltschutzorganisation BUND mit der Heinrich Böll Stiftung und dem Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) am 8. Januar vorstellen wird. Demnach beträgt der Land- Fußabdruck der Europäischen Union in anderen Weltregionen 640 Millionen Hektar – gut das Sechsfache der Ackerfläche der EU. Allein für die hungrigen Mäuler der europäischen Nutztiere werden in Lateinamerika Futtermittel auf einer Ackerfläche angebaut, die so groß wie England sei. Damit beanspruche jeder Bürger der EU jenseits des eigenen Territoriums eine Fläche von 1,3 Hektar Land pro Kopf, während der Land-Fußabdruck eines Bewohners von Bangladesch nur ein Sechstel dieser Fläche betrage. Kritik äußere der Bodenatlas daran, dass Böden zur Deckung des europäischen Bedarfs häufig in Ländern in Anspruch genommen werden, in denen die ausreichende Versorgung der lokalen Bevölkerung mit Lebensmitteln nicht gewährleistet sei. „Die Bundesregierung muss der Landnahme endlich Grenzen setzen“, zitiert der Spiegel den BUND-Vorsitzenden Hubert Weiger. Der Bodenatlas wird zum Auftakt des internationalen Jahres des Bodens 2015 vorgestellt. Auf 52 Seiten befasst er sich mit dem Zustand und der Gefährdung von Land, Böden und Ackerflächen weltweit und beleuchtet Aspekte von Biodiversität über Landgrabbing bis hin zu Ökolandbau und Tierhaltung. (ab)

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