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02.01.2015 |

Britische Supermarktkette verkauft Obst und Gemüse mit Schönheitsfehler

Karotte
Krumm aber knackig (Foto: Larry Krause/flickr.com)

Die zweitgrößte britische Supermarktkette ASDA will künftig krumme Karotten und Äpfel mit Macken verkaufen, um der Verschwendung von Lebensmitteln Einhalt zu gebieten und Bauern zu unterstützen. Die Ware mit dem kleinen Makel soll 30% billiger sein als die perfekte Konkurrenz und unter dem Namen 'Schön von Innen' vermarktet werden. Damit will der Einzelhändler verhindern, dass Landwirte ihre Erzeugnisse wegwerfen müssen, da sie keinen Abnehmer finden, berichtet die britische Zeitung The Guardian. Angeschoben wurde die Initiative durch den Promikoch Jamie Oliver und den Landwirt und TV-Moderator Jimmy Doherty im Rahmen einer Fernsehsendung für Channel 4. In der ersten Folge schildern Landwirte, wie sie tonnenweise frisches und genießbares Gemüse entsorgen mussten, da sie es aufgrund kosmetischer Formfehler nicht an die Supermärkte verkaufen konnten. Daraufhin traten Oliver und Doherty an die Supermarktkette ASDA heran und riefen sie dazu auf, in einer Erhebung in ihren Filialen herauszufinden, ob die Kundschaft bereit sei, krumme Gurken oder knubblige Kartoffeln zu einem reduzierten Preis zu kaufen. Die Umfrage ergab, dass zwei Drittel der Verbraucher im Vereinigten Königreich dazu bereit sind, Produkte mit Schönheitsfehlern zu kaufen, während 75% dies definitiv tun würden, wenn diese billiger sind. Das unförmige Obst und Gemüse soll ab Ende Januar in ausgewählten Filialen verkauft werden, mit dem Ziel, den Verkauf landesweit auszudehnen. „Wenn die meisten Briten auch nur die geringste Vorstellung davon hätten, welche Menge im Müll landet, würden sie Einkaufswagen voll hässlichem Gemüse aufkaufen“, sagte Jamie Oliver. „Es besteht absolut kein Unterschied im Bezug auf den Geschmack oder Nährwert. Es handelt sich um perfekte Lebensmittel, die von Menschen gegessen werden können und sollen. Während eine halbe Million Menschen in Großbritannien auf Tafeln angewiesen sind, ist diese Verschwendung nicht nur bescheuert, sondern grenzt an kriminelles Verhalten.“

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