Nachricht

04.12.2014 |

Studie: Folgen des Fleischkonsums fürs Klima müssen ins Bewusstsein rücken

Kalb
Das Klima und das liebe Vieh (Foto: Compassion in World Farming/Flickr.com)

Eine Reduzierung des weltweiten Fleischkonsums ist notwendig, um die globale Erwärmung zu stoppen, doch mangelndes Bewusstsein für die Emissionen aus der Tierhaltung könnte den Kampf gegen den Klimawandel behindern, warnt ein neuer Bericht. Eine Umfrage im Auftrag des britischen Thinktank Chatham House in 12 Ländern ergab, dass 64% den Transportsektor für den Hauptklimasünder hielten und nur 29% der Befragten die Tierhaltung als wichtige Emissionsquelle betrachteten. Dabei verursacht die Viehwirtschaft mehr Emissionen als der Transportsektor und ist der größte Produzent der zwei potenten Klimagase Methan und Lachgas. Dennoch verfolgen Regierungen und Umweltorganisationen nur zögerlich Politiken oder Kampagnen zur Änderung des Konsumverhaltens, da sie Angst vor einer Gegenreaktion der Verbraucher haben, so die Analyse. „Es wird viel gegen Abholzung und Verkehr unternommen, aber bei der Tierhaltung besteht eine große Kluft und es gibt Widerwillen zu handeln aufgrund der vorherrschenden Ansicht, dass es Regierungen oder der Zivilgesellschaft nicht zusteht, sich in das Leben der Menschen einzumischen und ihnen zu sagen, was sie essen sollen“, sagt Rob Bailey, der Hauptautor der Studie. Obwohl der aktuelle Bericht des Weltklimarates bestätige, dass eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten die Emissionen „erheblich senken“ könnte, seien Bemühungen zur Senkung des Fleischkonsums kein Bestandteil internationaler Strategien zur Abschwächung des Klimawandels. Laut der Studie sind Verbraucher mit einem ausgeprägten Bewusstsein für den Klimawandel eher dazu bereit, ihre Ernährung zu ändern. Das größte Potential hierfür sei in den Schwellenländern vorhanden. Vor allem Befragte in Brasilien, China und Indien zeigten Verständnis für den Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Klimawandel und signalisierten eine höhere Bereitschaft, ihr Verhalten anzupassen als Verbraucher in den USA oder Großbritannien. Dies sei ermutigend, da gerade diese Länder künftig die Nachfrage nach Fleisch und Milchprodukten bestimmen werden. „Die Studie sagt nicht aus, dass jeder nun Vegetarier werden muss, um die Erderwärmung auf 2 Grad zu begrenzen“, sagt Bailey. Doch das Schließen der Bewusstseinslücke im Bezug auf den Fleischkonsum sei eine Voraussetzung, um eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten einzuleiten und die Reduzierung der Emissionen aus der Tierhaltung müsse Bestandteil internationaler Klimastrategien werden.

Zurück zu den Meldungen

Unterstützer

Unterstützer von www.weltagrarbericht.de Verlag der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. Bioland biovision Brot für die Welt Brot für alle Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland Demeter Zukunftsstiftung Entwicklung in der GLS Treuhand Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz Heidehof Stiftung Mission EineWelt Misereor Naturland Public Eye | Erklärung von Bern Rapunzel - Wir machen Bio aus Liebe Swiss Aid, Ihr mutiges Hilfswerk tegut W-E-G Stiftung
English versionEnglish versionDeutsche Version