Nachricht

20.11.2014 |

Bericht warnt vor hoher Grundwasserbelastung durch Nitrate in NRW

Gülle
Gülleausbringung (Foto: Chesapeake Bay Program/flickr)

Rund 40% der Grundwassergebiete in Nordrhein-Westfalen befinden sich aufgrund einer zu hohen Nitratbelastung derzeit in einem chemisch schlechten Zustand - in landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten seit 20 Jahren auf gleichbleibend hohem Niveau. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht des Umweltministeriums (LANUV), der am Dienstag in Düsseldorf vorgestellt wurde. Dazu wurden Daten von Messstellen für den aktuellen Zeitraum 2010-2013 sowie für die langjährige Entwicklung seit 1992 ausgewertet. Zwar gab es in einigen Gebieten kaum Überschreitungen des Grenzwerts von 50 Milligramm pro Liter, in Gegenden im Norden und Westen des Landes wurden hingegen hohe und gar steigende Nitratwerte gemessen. „In Gebieten mit Ackernutzung erreichen die aktuellen Nitratkonzentrationen im oberflächennahen Grundwasser Spitzenwerte bis über 300 mg/l“, so der Bericht. Ein Grund für die hohe Belastung sei ein zu großer Eintrag von Nährstoffen auf landwirtschaftlichen Flächen, insbesondere durch erhebliche Mengen von Gülle aus Schweine-, Rinder- oder Hühnerhaltung und Gärresten aus Biogasanlagen, erklärte Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) bei der Präsentation. Im Bericht heißt es: „Die Auswertungen zeigen eindeutig, dass das Belastungsniveau sowie auch die Häufigkeit der Qualitätsnormverletzungen bei den Messstellen mit hauptsächlicher Beeinflussung durch landwirtschaftliche Nutzflächen im Zustromgebiet (…) mit einem Anteil von aktuell ca. 22,2% landesweit signifikant höher ist als bei den übrigen Messstellen mit anderen Landnutzungseinflüssen.“ Zugleich präsentierte das Ministerium den Nährstoffbericht 2014, wonach gerade in einigen Kreisen des Münsterlands und am Niederrhein so viel Gülle anfalle, dass diese dort nicht umweltverträglich wieder in den Nährstoffkreislauf eingebracht werden könne. Insgesamt wurden in NRW etwa 140.000 Tonnen Stickstoff durch Gülle oder Festmist auf die Felder aufgebracht.

Zurück zu den Meldungen

Unterstützer

Unterstützer von www.weltagrarbericht.de Verlag der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. Bioland biovision Brot für die Welt Brot für alle Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland Demeter Zukunftsstiftung Entwicklung in der GLS Treuhand Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz Heidehof Stiftung Mission EineWelt Misereor Naturland Public Eye | Erklärung von Bern Rapunzel - Wir machen Bio aus Liebe Swiss Aid, Ihr mutiges Hilfswerk tegut W-E-G Stiftung
English versionEnglish versionDeutsche Version