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20.10.2014 |

Gemeinsam statt einsam: Pflanzenvielfalt ertragreicher als Monokulturen

Wiese
Ertragreiche Vielfalt (Foto: Steven Feather/flickr)

Pflanzengemeinschaften sind ertragreicher als reine Monokulturen, da sie im Zusammenspiel verfügbare Ressourcen besser nutzen als in Monokulturen und Schädlinge besser abwehren können. Dies zeigte ein europäisches Forscherteam unter der Leitung von Ökologen der Universität Zürich in einer im Fachmagazin Nature erschienenen Studie. Sie beobachteten zehn Jahre lang Wiesenpflanzen in Misch- und Monokulturen. Zum einen hilft die Gemeinschaft als Bollwerk gegen Schädlinge, da diese ihre Lieblingsfutterpflanze durch die Vielfalt nicht so leicht finden können. Da die Pflanzen damit weniger Energie in die Schädlingsabwehr investieren müssen, kann diese in Wachstum und die Produktion von Nachkommen gesteckt werden. Zum anderen nutzen Pflanzengemeinschaften verfügbare Ressourcen wie Bodennährstoffe, Licht und Wasser im Team erfolgreicher, da sie sich innerhalb weniger Generationen an das Zusammenleben anpassen: Gräser bilden dickere Blätter zur optimalen Lichtnutzung in den oberen Stockwerken, während der Klee am Boden größere und dünnere Blätter zur Ausbeute des wenigen Lichts am Boden entwickelt. Diese „Kurzzeit-Evolution“ in Mischungen bedeutet mehr Ertrag - ein bisher unbeachtetes Potenzial. „Pflanzenzüchtung und Anbauverfahren sollten deshalb künftig nicht mehr auf die Verbesserung der Leistung von Monokulturen sondern von Mischungen ausgerichtet werden“, forderte Bernhard Schmid, Ökologieprofessor an der Universität Zürich. Die Ergebnisse gelten nicht nur für Wiesen sondern auch den gemischten Anbau verschiedener Sorten oder Genotypen einer einzigen Nutzpflanze wie Weizen. Schmid hofft daher auf einen Paradigmenwechsel in der Agrarwirtschaft, der zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft führt. Monokulturen seien zwar effizient zu bewirtschaften, aber verursachen Umweltschäden im Bereich Boden und Wasser. Die Pflanzenvielfalt hingegen kann den Einsatz von Pestiziden entbehrlich machen und benötigt durch die optimale Ressourcennutzung weniger Dünger.

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