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14.10.2014 |

Jahrbuch zum Recht auf Nahrung fordert Investitionen in Kleinbauern

Mali
Kleinbauer in Mali (Foto: Peter Casier/flickr.com)

Die Stärkung der Investitionsfähigkeit kleinbäuerlicher Betriebe ist die Voraussetzung zur erfolgreichen Bekämpfung des Hungers in der Welt. Darauf wiesen Brot für die Welt und die Menschenrechtsorganisation FIAN am Dienstag in Berlin bei der Vorstellung des Jahrbuchs zum Menschenrecht auf Nahrung hin. Obwohl Kleinbauern fast 80% der Nahrungsmittel in Entwicklungsländern produzieren, stellen sie die Mehrheit der Hungernden. Daher müsse gewährleistet sein, dass ihre Bedürfnisse im Zentrum von Maßnahmen zur Hungerbekämpfung stehen und ihr Recht auf Nahrung nicht verletzt wird. Der Bericht „Right to Food and Nutriton Watch 2014“ beleuchtet Kämpfe, Erfolge und Herausforderungen im Kontext der Leitlinien für das Recht auf Nahrung, die 2004 von der Welternährungsorganisation verabschiedet wurden. Der von 20 Netzwerken und Entwicklungsorganisationen veröffentlichte Bericht untersucht, ob seither genug zur Umsetzung des Rechts auf Nahrung getan wurde. „In einigen Ländern ist viel erreicht worden. In Brasilien und Kenia beispielsweise wurde das Recht in der Verfassung verankert. Heute wird zudem anerkannt, dass die Millionen Kleinproduzenten und -produzentinnen eine Schlüsselposition für die Welternährung haben“, unterstrich Carolin Callenius von Brot für die Welt. Dennoch sei die Ernährungssicherheit durch die Konzentration von Landbesitz und die wachsende Macht multinationaler Agrar- und Lebensmittelkonzerne bedroht. Agribusiness und Finanzinvestoren weiten ihre Kontrolle über natürliche Ressourcen aus und gefährden kleinbäuerliche Existenzen. So eigneten sich Investoren in Mali – ein Fallbeispiel des Berichts - in den letzten Jahren etwa eine Million Hektar Land an. „Schlicht darauf zu hoffen, dass Agrarinvestitionen positive Nebeneffekte für Hungernde bringen, ist Politik des letzten Jahrhunderts“, kritisierte FIAN-Agrarreferent Roman Herre. Stattdessen sei die kluge Förderung von Kleinbauern der beste Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg.

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