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06.10.2014 |

UN-Bericht fordert mehr Bemühungen zum Schutz der Biodiversität

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Die Landwirtschaft bewahrt und zerstört Biodiversität (Foto: Andrew Stawarz/flickr)

Internationale Anstrengungen, den Verlust der Artenvielfalt zu stoppen, drohen zu scheitern. Zum Auftakt der am Montag im südkoreanischen Pyeongchang eröffneten 12. UN-Biodiversitätskonferenz stellt ein Zwischenbericht den 194 Vertragsstaaten der Biodiversitätskonvention (CBC) ein schlechtes Zeugnis aus. Die internationale Gemeinschaft wird die meisten der 53 Biodiversitätsziele verfehlen, die sie sich 2010 gesteckt hat und bis 2020 erreichen will. Nur bei fünf Zielen stehen die Chancen gut, darunter die Vorgabe, 17% der Landfläche der Erde als Schutzgebiete auszuweisen. Bei 33 Zielen gibt es Fortschritte, doch sie stellen sich zu langsam ein, um die Ziele noch erreichen zu können. So hinken die Regierungen dabei hinterher, bis 2020 den Verlust natürlicher Lebensräume zu stoppen und die Rate bis dahin mindestens zu halbieren. Auch der Schutz bedrohter Arten stockt. „Trotz vereinzelter Erfolgsgeschichten erhöht sich das durchschnittliche Risiko des Aussterbens von Vögeln, Säugetieren und Amphibien“, warnt der Bericht. Die genetische Vielfalt domestizierter Tierarten nimmt ab, ein Fünftel der Rassen droht auszusterben. Auch bei den Pflanzen sieht es düster aus: Die wilden Verwandten der Kulturpflanzen seien durch die Fragmentierung ihrer natürlichen Lebensräume und den Klimawandel gefährdert. Der Bericht fordert, verstärktes Augenmerk auf die Landwirtschaft zu legen. Die Überdüngung müsse gestoppt werden, da zu viel Stickstoff und Phosphor die Biodiversität bedrohe. Dem Bericht zufolge stehen 70% der prognostizierten Verluste der biologischen Vielfalt von terrestrischen Gebieten in Verbindung mit der Landwirtschaft. Entwicklungen im Ernährungssystem anzugehen sei daher entscheidend für die Bewahrung der Biodiversität. Verluste und Verschwendung in der Lebensmittelkette müssten reduziert werden und eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten angestrebt werden. Zudem fordert der Bericht ein verbessertes Management der natürlichen Ressourcen und die Vermeidung von Wasserverschwendung und -verschmutzung.

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