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02.10.2014 |

Tod des Aralsees: Ostbecken vollständig ausgetrocknet

Aralsee
Einst erstreckten sich hier die Wassermassen des Aralsees (Foto: Manfred Jansen/flickr)

Das Austrocknen des Aralsees hat ein neues Ausmaß erreicht: Nun liegt auch das östliche Becken des Sees komplett trocken, wie Aufnahmen der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigen. Der Aralsee auf der Grenze zwischen Kasachstan und Usbekistan galt flächenmäßig einst als der viertgrößte See der Welt und war mit einer Wasserfläche von fast 70.000 Quadratkilometern etwa so groß wie Bayern. Doch seit den 1960er Jahren wurde dem See dauerhaft mehr Wasser entnommen, als er benötigte, um seinen Wasserstand halten zu können. Schmelzwasserzuflüsse wurden in die Wüste umgeleitet, um dort mithilfe von Bewässerung Landwirtschaft betreiben zu können. Angebaut wurden vor allem Exportpflanzen, insbesondere Baumwolle. In den 1990er Jahren war die Fläche des Sees bereits um die Hälfte geschrumpft und sein Volumen um 75% gesunken. Der See zerfiel in mehrere separate Wasserflächen. Der Salzgehalt des Wassers stieg und die meisten Fische und andere Lebewesen im See und am Ufer verendeten, was das Aus für die ehemals florierende Fischerei am Aralsee bedeutete. Zusätzlich belasteten Dünger und Pestizide das Wasser. Mit Chemikalien versetzter Staub aus dem früheren Grund des Sees und dem Flussbett verursachte zudem Gesundheitsprobleme unter den Anwohnern. Der Vergleich von Nasa- Satellitenbildern aus den letzten 15 Jahren zeigt nun das neue Ausmaß der Naturkatastrophe: Während im August 2000 das östliche Becken des Sees noch weitgehend mit Wasser bedeckt war, ist diese Fläche heute vollständig ausgetrocknet, verstärkt durch den trockenen Sommer. „Es ist das erste Mal in der Neuzeit, dass das östliche Becken komplett ausgetrocknet ist“, sagt der Geograf Philip Micklin von der Western Michigan University dem Spiegel. Letztmals sei dies vor rund 600 Jahren der Fall gewesen, als der Fluss Amudarja ins Kaspische Meer umgeleitet wurde.

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