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24.09.2014 |

Greenwashing: NGOs kritisieren Allianz für eine „klimasmarte“ Landwirtschaft

Duster
Klimasmarte Landwirtschaft? (Foto: cdn-pix/flickr.com)

Beim UN-Klimagipfel in New York wurde am Dienstag die Globale Allianz für eine „klimasmarte“ Landwirtschaft offiziell aus der Taufe gehoben. Die Initiative will eine „nachhaltige und gerechte Steigerung der Produktivität und der Einkommen in der Landwirtschaft“ erzielen und gleichzeitig deren Treibhausgasemissionen reduzieren. Mehr als 20 Regierungen sowie 30 Organisationen und Unternehmen haben bereits ihren Beitritt angekündigt, darunter McDonald’s, Walmart and Kelloggs. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon begrüßte die Initiative: „Ich freue mich über ein Handeln, das die Produktivität der Landwirtschaft steigert, Bauern widerstandsfähig macht und CO2-Emissionen senkt.“ Herbe Kritik hingegen äußerte ein Bündnis aus über 100 Bauern-, Umwelt- und Entwicklungsorganisationen. In einem offenen Brief lehnten sie die „irreführende und widersprüchliche Initiative” ab. Die Unterzeichner, darunter internationale Organisationen wie Friends of the Earth oder die Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM), warnen, die Allianz werde nicht die Lösungen liefern, die dringend nötig seien, um „insbesondere Kleinbauern bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen“. Sie fürchten, dass die Initiative vor allem Konzernen eine Plattform bieten wird, um ihre Aktivitäten unter einem klimafreundlichen Anstrich fortzusetzen. „Indem sie die Aktivitäten der schlimmsten Klimasünder des Planeten aus Agrarwirtschaft und industrieller Landwirtschaft billigt, wird die Allianz genau die Ziele unterlaufen, die sie vorgibt anzustreben.“ Zudem mangele es an klaren Sozial- und Umweltstandards und einer Definition, was genau „klimasmarte“ Landwirtschaft sein kann und was nicht. Statt ein weiteres Gebilde für ein „Weiter wie bisher“ zu schaffen, sollten Regierungen, Hilfswerke und internationale Organisationen mutig handeln: Das beinhaltet „die Verlagerung der Ressourcen weg von klimaschädlichen Praktiken der chemiebasierten industriellen Landwirtschaft sowie der Fleischproduktion hin zu Investitionen und Engagement für Agrarökologie, Ernährungssouveränität und die Unterstützung von Kleinbauern.“ Heute findet in New York das Auftakttreffen der Globalen Allianz statt, in dem weitere Schritte und Initiativen besprochen werden.

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