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11.09.2014 |

Studie: Nachfrage nach Agrarrohstoffen heizt illegale Abholzung an

Regenwald
Der Amazonas-Regenwald ist akut bedroht (Foto: Neil Palmer/ CIAT, flickr.com)

Der internationale Bedarf an Agrarrohstoffen ist hauptverantwortlich für die illegale Abholzung tropischer Regenwälder. 71% der Rodungen zwischen 2000 und 2012 gehen auf das Konto der kommerziellen Landwirtschaft, wie ein heute veröffentlichter Bericht der NGO Forest Trends aus Washington zeigt. Demnach sind die Hälfte der Rodungen illegal und werden angetrieben durch den steigenden Bedarf an Palmöl, Rindfleisch, Soja oder Holz, inklusive Papier aus Übersee. Dieser Markt hat der Studie zufolge ein Volumen von 61 Milliarden US-Dollar jährlich. Die Hauptabnehmer der Agrarprodukte sind die EU, China, Indien, Russland und die USA. Die illegale Abholzung von 200.000 Quadratkilometern tropischer Wälder von 2000 bis 2012 ist der internationalen Nachfrage geschuldet – dies entspricht fünf Fußballfeldern pro Minute. „Wir wussten, dass die Produktion von Agrarrohstoffen ein Hauptmotor für die Abholzung darstellt, aber das ist der erste Bericht, der die enorme Rolle herausstellt, die illegalen Rodungen bei der Produktion von hunderten Nahrungsmitteln und Haushaltsprodukten spielen, die weltweit konsumiert werden“, sagte Michael Jenkins, Präsident von Forest Trends. Neben den Folgen für die Biodiversität und die Waldbewohner verursachte die illegale Umwandlung in Agrarflächen im Zeitraum 2000-2012 Kohlendioxidemissionen von 1,47 Gigatonnen pro Jahr – gut ein Viertel des jährlichen CO2-Ausstoßes der EU. Der Bericht zeigt auch, dass 90% der Abholzungen in Brasilien illegal erfolgten, etwa da in Soja- und Viehzuchtgebieten nicht ein bestimmter Teil der natürlichen Wälder belassen wurde wie es das Gesetz vorschreibt. Noch mehr traurige Nachrichten kamen am Mittwoch aus Brasilien: Offiziellen Regierungsangaben zufolge nahm die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet im letzten Jahr um 29% zu, der erste Anstieg seit 2009. Rund 5.981 Quadratkilometer Wald, eine Fläche halb so groß wie Puerto Rico, wurden gerodet, gerade in den Bundesstaaten Para und Mato Grosso, wo sich Sojaanbau und Viehzucht ausdehnen.

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