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08.07.2014 |

UN-Bericht: Magere Bilanz zu Millenniumszielen

Untersuchung
Check auf Unterernährung (Foto: Russell Watkins/DFID)

Wenn die Millennium-Entwicklungsziele erreicht werden sollen, ist entschlossenes Handeln vonnöten. Das zeigt der „Millennium Development Goals Report 2014”, den die Vereinten Nationen am Montag in New York präsentierten. Der Bericht zieht Bilanz zu den Fortschritten bei den acht Zielen, die von den UN-Mitgliedsstaaten im Jahr 2000 vereinbart wurden und die 2015 auslaufen. Laut UN sind einige Ziele bereits erreicht, darunter die Verringerung der Armut, der bessere Zugang zu Trinkwasser und mehr Gleichberechtigung von Mädchen bei der Grundschulbildung. Verfehlt wird wohl die Senkung der Mütter- und Kindersterblichkeit und die Verbesserung des Zugangs zu Sanitäranlagen. Die UN gibt sich weiter optimistisch, den Anteil der Hungernden an der Weltbevölkerung noch zu halbieren: „Das Hungerziel scheint in Reichweite“, so die Pressemitteilung. Der Bericht zeigt ein anderes Bild: Die Fortschritte haben sich im letzten Jahrzehnt verlangsamt. Der Anteil unterernährter Menschen in Entwicklungsländern ging zwar von 24% im Basiszeitraum 1990-1992 auf 14% in 2011-2013 zurück, doch die absolute Zahl der Hungernden bleibt mit 842 Millionen Menschen recht konstant. Subsahara-Afrika, wo jeder Vierte unterernährt ist, und Südasien mit einem Anteil von 17% werden das Ziel jedoch klar verfehlen. Einige NGOs kritisieren zudem, der globale Rückgang sei durch die Überarbeitung der Methode zur Erhebung der Hungerzahlen angekurbelt worden. Auch beim zweiten Indikator des Ziels - Untergewicht bei Kindern unter fünf Jahren - sind die Ergebnisse bescheiden. 99 Millionen Kinder oder ein Anteil von 15% waren 2012 untergewichtig. In Südasien waren 30% betroffen und in Subsahara-Afrika 21% - dort stieg zudem die absolute Zahl auf 32 Millionen. „Wir brauchen mutiges und fokussiertes Handeln wo noch Lücken und Ungleichheiten bestehen“, sagte UN-Generalsekretär Ban Ki-moon. Da die Staaten gerade Sustainable Development Goals (SDGs) diskutieren, die den Kern der Entwicklungsagenda für die Zeit nach 2015 bilden sollen, seien die Anstrengungen zur Erreichung der MDGs ein wichtiger Baustein für das Fundament dieser Agenda, so Ban Ki-moon.

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