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31.03.2014 |

Weltklimarat: Sinkende Erträge, steigende Lebensmittelpreise

Duerre
Dürren beeinträchtigen bereits die Erträge in vielen Ländern (Foto: Oxfam International)

Der Klimawandel findet bereits auf allen Kontinenten und in allen Weltmeeren statt, während die Menschheit noch schlecht auf die Folgen vorbereitet ist. Dies ist die Kernbotschaft des Weltklimarates (IPCC), der am Montag im japanischen Yokohama den zweiten Teil seines 5. Sachstandsberichts veröffentlichte. Nach tagelangem Ringen einigten sich Wissenschaftler und Regierungsvertreter Satz um Satz auf die 50-seitige Zusammenfassung des 2000 Seiten starken Werks, an dem über 800 Autoren aus aller Welt mitwirkten. Der Bericht warnt vor dramatischen Folgen des Klimawandels für Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung aufgrund von Hitzewellen, Dürren, Fluten und extremen Niederschlägen. Die mittleren Ernteerträge für Weizen, Mais und Reis werden bis Ende des 21. Jahrhunderts pro Jahrzehnt um 2% sinken, ab 2050 eventuell noch stärker, während die Welt- bevölkerung wachse und die Getreidenachfrage bis 2050 jede Dekade um etwa 14% steige. Schon seit dem letzten IPCC-Bericht haben sich die Lebensmittelpreise infolge extremer Wetterereignisse erhöht, bis 2050 werden sie aufgrund veränderter Temperaturen und Niederschläge je nach Szenario um 3 bis 84% steigen. Sollte der globale Temperaturanstieg gar 3 bis 4 Grad betragen, wären die Folgen für die landwirtschaftliche Produktion und Ernährungssicherheit noch verheerender, gerade in tropischen Ländern. Steigende Lebensmittelpreise und Ertragseinbußen treffen dort vor allem arme Menschen, z.B. die Landbevölkerung oder von Frauen geführte Haushalte. Zwar gibt es dem Bericht zufolge mögliche Anpassungsoptionen für alle Aktivitäten im Ernährungssystem, nicht nur die Lebensmittelproduktion sondern von der Verarbeitung über den Transport bis hin zu Lagerung von Lebensmitteln, aber es fehle noch an Forschung und Beobachtung. Der dritte und letzte Teil des Berichts, der sich mit Lösungsmöglichkeiten befasst, wird am 13. April in Berlin veröffentlicht.

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