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25.06.2013 |

Weniger Antibiotika in der Tierhaltung gefordert

Tierfabrik
Pute oder Ölsardine? Häufig aber mit Antibiotika gedopt (Foto: Farm Sanctuary/flickr)

Mit gezielten Maßnahmen kann der massive Antibiotikaeinsatz in der Tiermast reduziert werden, doch Deutschland hinke anderen EU-Staaten dabei - noch - deutlich hinterher. Das ergab eine am Montag veröffentlichte Studie im Auftrag des Europa-Abgeordneten Martin Häusling. Weltweit werden immer mehr Keime gegen Antibiotika resistent, zu den Hauptgründen zählt die hohe Antibiotika-Verwendung in der Tierhaltung. Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass heute mehr gesunde Tiere als kranke Menschen mit Antibiotika behandelt werden. In Deutschland werden über 1.700 Tonnen im Jahr verabreicht – mehr als doppelt so viel wie in der Humanmedizin. Der Studie zufolge handle Deutschland weniger konsequent als seine Nachbarn: Den Niederlanden gelang es in nur drei Jahren, dank klaren Senkungszielen und der Überwachung durch ein zentrales Datensystem die Verkaufszahlen zu halbieren. Dänemark führte ein strenges Kontrollsystem ein, das gegen Schweinehalter mit hohem Antibiotikaverbrauch zunächst die gelbe Karte und bei erneutem Verstoß Strafen verhängte. Die Autorin der Studie Dr. Kathrin Birkel sieht als Grundvoraussetzung für die Eindämmung des Verbrauchs die Förderung einer tiergerechten Haltung, die gar keine Antibiotika benötige. Martin Häusling forderte von der Bundesregierung die Halbierung des Antibiotika-Einsatzes in der Tierhaltung bis 2018. Das Arzneimittelgesetz steht in Deutschland kurz vor der Änderung: Nach langem Streit haben sich Bund und Länder auf Regelungen geeinigt, die den Behörden mehr Kontrollbefugnisse einräumen sollen. Am Mittwoch soll der Entwurf den Vermittlungsausschuss des Bundesrats passieren, die Novelle könnte Anfang 2014 in Kraft treten.

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