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14.05.2013 |

Mit Heuschrecken und Honigameisen die Welternährung sichern?

Foto Insekt
Hunger auf Heuschrecken? Oder lieber gebratenen Bambuswurm? (Foto: avlxyz)

Die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) hat am Montag eine Studie veröffentlicht, die das Potenzial von Insekten für die Verbesserung der globalen Ernährungssicherheit betont. Insekten sind bereits fester Bestandteil der Ernährung von zwei Milliarden Menschen weltweit, rund 1.900 Insektenarten gelten als essbar: Während in Afrika nicht selten Raupen auf dem Teller landen – im Kongo verzehrt jede Familie im Schnitt 300 Gramm wöchentlich – gilt in Südostasien der Sagowurm als Delikatesse. In Europa ruft der Gedanke an frittierte Feldgrillen jedoch weitgehend Ekel hervor. Dabei sind Insekten reich an Proteinen, ungesättigten Fettsäuren, Eisen, Zink und Kalzium. Heuschrecken enthalten bis zu drei Mal so viel Eisen wie Rindfleisch. Zudem benötigen Insekten selbst wenig Nahrungsenergie: Aus 2 Kilo Futter kann durchschnittlich ein Kilo Insektenfleisch hergestellt werden, während die Produktion eines Kilos Rindfleisch etwa 8 Kilo Futtermittel verschlingt. Auch der Ausstoß von Methan und anderen Treibhausgasen ist geringer als bei Kühen oder Schweinen. „Wir sagen nicht, dass Menschen Insekten essen sollen, sondern dass das Potenzial von Insekten als Nahrungsmittel und besonders als Futtermittel noch weitgehend ungenutzt ist“, so Eva Müller, Direktorin für Forstwirtschaft bei der FAO. Insekten wie die Soldatenfliege oder Mehlkäfer können auf organischem Abfall aufgezogen werden und als Tierfutter eine effiziente Alternative zu Fischmehl und Soja darstellen. Daher empfiehlt die FAO weitere Forschung zum Thema Insekten. Denn diese könnten gerade in Entwicklungsländern eine wertvolle Einkommensquelle bieten, sowohl durch den Ausbau kommerzieller Insektenfarmen als auch durch das Sammeln oder Aufziehen von Insekten auf Haushaltsebene.

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